Werk Mitterberg

Die Reichsbefestigungskommission empfahl schon 1850 eine permanente Sperrung des Kreuzbergsattels. Durch die angespannte budgetäre Situation konnte aber die Errichtung des Werkes erst 1884 in Angriff genommen werden. Das Werk war eines der Ersten, welches mit den neuen inländischen Panzerungen für die Kanonenbatterie und Mörserbatterie ausgerüstet wurde. Die Gesamterrichtungskosten betrugen ca. 427.000 Kronen.

Geniedirektion: Brixen
Taktische Aufgabe
Tactical role
Sperrung Kreuzbergsattel und Umgebung
Blocking of the Kreuzberg-pass
Bauperiode  
Construction periode
1884 – 1889
Kavernenanlage gebaut
Construction of cavern
1915
Aufhebung der Sperre
Abolishment as fortification
12.7.1915
Kriegs-Besatzung
War time garrison
ca.5 Offiziere/officers, 177 Mann/NCO & soldiers
Detachment LSchR III
Detachment 3.Komp. FArtBaon 1
Ersatzreservejäger
Armierung (1909)
Armament (1909)
3-12cm            MinSchKan M 80/85
3-10cm            PH M 5
4-11mm           Montigny-Mitrailleusen
1-60cm            M87 elektrischer Scheinwerfer
1-30cm            Azetylenscheinwerfer
2-25cm            Azetylenscheinwerfer
GoogleEarthLink “GEicon“

Die Bauausführung veraltete aber auf Grund der waffentechnischen und taktischen Weiterentwicklungen sehr schnell und so  kam es schon zu Beginn des 20.Jh zu Überlegungen hinsichtlich neuer Ersatzbauten.
Da Werksneubauten aus budgetären Gründen nicht realisiert werden konnten wurden 1912/13 Stützpunkte auf dem Helmgipfel und auf dem Hornischteck errichtet um die Verteidigungssituation in der linken Flanke der Sperre Sexten zu verbessern.

Mit Beginn des Kriegsfalles „R“ 1914 wurde auch das Werk Mitterberg in Verteidigungsbereitschaft (d.h. Lichtungen des Vorfeldes, Verbreiterung der Hindernisse etc) gesetzt. Da auch hier die Widerstandskraft des Werkes nur mehr als sehr gering eingestuft werden konnte, wurde wie auch bei den anderen Werken in dieser Region damit begonnen eine Kavernenanlage zur sicheren Unterbringung der Mannschaft während einer Beschießung, anzulegen. Diese Befand sich in der rechten Flanke des Werkes und war durch eine ca. 80m lange Poterne mit dem Werk verbunden. Mit der Kriegserklärung Italiens wurden die in der Front und der rechten Flanke gelegenen Bauernhäuser demoliert, um ein freies Schussfeld zu erhalten. Auf Grund der baulichen Schwächen des Werkes erfolgte die Desarmierung desselben ab Juli 1915. Als Ende Juli erstmals eine 149A Batterie ihr Feuer auf das Werk eröffnete war dieses schon größtenteils seiner Armierung entledigt. Die desarmierten Geschütze wurden in der Umgebung neu eingebaut. Gesamt erhielt das Werk ca.15 direkte Treffer.

Offiziell wurde die Sperre Sexten durch das LVK am 12.7.1915 aufgehoben. Im weiteren Kriegsverlauf wurde das Objekt zu Unterkunfts- und Lagerzwecken genutzt. Nach 1917 bewohnte für einige Zeit eine Bauernfamilie aus Mitterberg das Werk, welches nach Ende des Weltkrieges vom Italienischen Heer als Depot genützt wurde. Aus dieser Zeit stammen auch die großen Toreinfahrten in der rechten Flanke des Werkes.

Derzeit (2008) steht das Objekt leer und es wird über verschiedene Nutzungsmöglichkeiten nachgedacht.

English summary:
Werk Mitterberg was designed to block the passage via the Kreuzberg pass into the Pustertal in cooperation with Werk Haideck. Built in the late 1880s, it was one of the first Austrian fortifications with newly and domestically designed and built steel armament. In spite of this and later improvements, the fortifications became outdated by 1915 and would not have withstood strong bombardment. As a result of this all armaments were dismantled at the outbreak of the war with Italy and placed in positions in the surrounding area, however the fortification was bombarded by the Italian army with about 15 direct hits in total.

After the war, the fortification was used as a storage facility by the Italian army.
Currently (2008) discussions are under way as how to use this building in the future.

Touristischer Hinweis/ touristic information
Direkt bei der Kirche in Sexten beginnt die (Armierungs-)Straße welche bergauf in den Ortsteil Mitterberg führt. Das Werk liegt unmittelbar neben dieser Straße.
Follow the small road which leads directly from the church in Sexten up the mountain to the location of Mitterberg. The fortification is directly situated next to the road.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

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