Ernst Freiherr von Leithner

*7.6.1852 Levoča/Löcse/Leutschau, †1.7.1914 Wien

Leithner war Sohn eines k.ung. Staatsbeamten. 1864 bis 1867 besuchte er die Pionier-Kadettenschule in Hainburg. Ab 1867 absolvierte er die TechnMilAk und wurde 1871 zum GnR2 ausgemustert. 1874 wurde er zur Kriegsschule zugelassen. 1877 wurde er in den GStb übernommen und nahm 1878 am Okkupationsfeldzug teil. Von 1879 bis 1881 war er Instruktionsoffizier bei den k.u.k. Militärmission in Persien. Nach seiner Rückkehr wurde er dem GnR1 und zwar ab 1883 der 19.FeldKp in Przemyśl zugeteilt, wo er auch als Objektskommandant auf den Werken IV Optyń, VI Iwanowa Gora und X Orzechowze eingeteilt war.

1871 Leutnant
1873 Oberleutnant
1880
Hauptmann 2. Classe im Geniestab
1883
Hauptmann 1. Cl. iGStb
1891
Major iGStb
1894
Oberstleutnant iGStb
1897
Oberst iGStb
1903
Generalmajor
1907
Feldmarschalleutnant
1911
Feldzeugmeister

Am 1. Oktober 1883 erfolgte seine Zuteilung zum Höheren Geniekurs. Er beendete den Kurs 1885 vorzüglich, wurde in den Konkretualstand des GnStb übernommen und zur GD Mostar versetzt. Im Bereich dieser GD war er Bauleiter beim Flankierungsturm in Nevesinje und des Wk III am Podvelež in Mostar. Bis 1888 projektierte und baute er in Mostar mehrere Werke, und er war auch Verfasser des Ausrüstungsgeneralentwurfes.

Am 1. Mai wurde er dem Genie-Chef des 14. KK in Innsbruck zugeteilt. Er sollte einen Talabschluß bei der Franzensfeste und ein Ersatzprojekt für die alte Tonalesperre bei Strino erarbeiten. Im November 1889 wurde Leithner wieder zum GnR 2 transferiert. 1891 wurde er dem TMK, II. Sektion, zugeteilt. In den nächsten fünf Jahren wirkte er neben seinem Dienst im TMK auch am Höheren Geniekurs als Lehrer für Fortifikation. 1893 schrieb er sein erstes Lehrbuch: Die beständige Befestigung und der Festungskrieg. 1894 wurde er auf eine ausgedehnte Informationsreise nach Norddeutschland geschickt; er besichtigte die Befestigungen von Kiel, Cuxhaven und Helgoland. Ende 1894 bis September 1895 war er im Stand der Technischen Militärfachkurse, wurde dann aber wieder zum TMK transferiert. Im Mai 1896 erfolgte seine Ernennung zum GDir in Krakau. Er zeichnete für die letzte Modernisierung der Festung verantwortlich. Seine Truppendienstzuteilungen absolvierte er nun bereits als BrigKdt. Im März 1899 kehrte er als Chef der II. (Genie-) Sektion in das TMK zurück.

Im September 1900 heiratete er Marie Kiefer. Leithner selbst befand sich seit 1874 in „unrangierten“ Geldverhältnissen und er hatte sich erst durch die Stabsoffiziersgage und die Honorare aus seiner Autorentätigkeit finanziell wieder abgesichert. Die Qualifikationslisten, schildern einen Offizier, der Russisch und Französisch gut sprach und schrieb, während er Italienisch, Ungarisch und Englisch eben notdürftig beherrschte. Seine sonstigen Vorlieben waren Radfahrern, Schwimmen, Turnen und Fechten. 1905 erwarb er die Heimatzuständigkeit in Schrattenbruck bei Melk und wurde damit österreichischer Staatsbürger.

1902 erfolgte die Einberufung als Kdt des IR 61 in Temesvár. Im Mai 1903 Kdt der 63. InfBrig und1907 Kdt der 30. ITD. Schon acht Monate später wurde er als GGI in die höchste Funktion seines Dienstzweiges berufen. Von Dezember 1907 bis März 1910 leistete er in der konzeptiven Phase des Entstehens der Hochflächensperren hervorragende Arbeit.

Als er 1910 abtrat, wurde er Kdt der 5. ITD in Olmütz. Aber schon im April 1911 wechselte er als Kommandant des 3. KK nach Graz. Am 1.November ernannte ihn der Kaiser zum FZM und später zum Geheimrat. Am 22. Jänner 1914 wurde Leithner einer jener Armeeinspektoren, die im Kriegsfall für ein ArmeeKdo vorgesehen waren. Am 1. Juli 1914 starb er überraschend im Alter von 62 Jahren.

English summary:
Leithner, son of a civil servant, joined the Genie Regiment Nr. 2 after finishing the Technische Militär Akademie in 1871. He took part in the occupation of Bosnia in 1878 and a year later he was sent to Persia as an instructional officer. Returning form there he was assigned to the fortress of Przemyśl and in 1883 he joined the Höhere Geniekurs. After finishing the course he was assigned to the Geniedirektion Mostar in 1885. 1888-1889 he was stationed at the 14th corps command in Innsbruck and in 1891 he was transferred to the II. Department of the Technische Militär Kommitee. 1896 he became director of he Geniedirektion Krakau from where he got transferred to the position as head of the II. Department of the Technische Militär Kommitee in 1899. After a few field army assignments he got promoted General Genie Direktor in 1907. 1910 he became commander of the 3rd corps in Graz. Leithner is also well known for his book „Die beständige Befestigung und der Festungskrieg“, which was written in 1893.


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