Der Posten Vezzena (TPV) war mit einer Seehöhe von 1908m das am höchsten gelegene Werk der Sperre und bildete deren linken Abschluss. Projektiert wurde es von HptmGnStb Eduard Lehmayer, der auch Werk Verle geplant hatte. Es handelte sich um ein kompaktes zweistöckiges Beobachtungswerk mit zwei fixen Panzerständen für je zwei Maschinengewehre und einem Kuppeldrehstand, der zur Beobachtung diente und auch ein MG aufnehmen konnte. Ferner gab es einen gepanzerten Scheinwerferhangar, der ebenfalls als MG-Stand dienen konnte. Kehlseitig wurden ein Panzerkoffer mit Gewehr- und Pistolenscharten sowie ein weiterer fixer Beobachtungsstand in Form eines Panzerschildes eingebaut. Es gab keine elektrische Anlage, weshalb Azetylenscheinwerfer zum Einsatz kamen. Das Werk hatte ein Drahthindernis und einen sehr flachen Halbgraben; rechts vom Werk verlief eine offene Infanterie-stellung. Die Armierungsstraße verlief frontseitig auf dem Hang. Der Posten bekam einen Tarnanstrich, der die Felsstruktur nachahmte. Die Artilleriebesatzung zählte zur 3. Kompanie/Festungsartilleriebataillon 6, die im Werk Verle lag, die Infanteriebesatzung zum Landesschützenregiment Nr. I Trient.
Geniedirektion |
Trient |
Taktische Aufgabe
Tactical role
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Artilleriebeobachtung für das Werk Verle
Artillery observation for Fort Verle |
Bauzeit
Construction periode |
1910-1914 |
Kavernenanlage gebaut
Construction of cavern |
Kavernenanlage rechts unter dem Werk
Cavern system on the right under the fort |
Aufhebung der Sperre
Abolishment as fortification |
9.9.1915
Aufhebung des Status eines Festen Platze für die gesamte Sperre Lavarone-Folgaria
Abolition of the status of a fortress for the entire Lavarone-Folgaria barrier |
Friedensbesatzung_(1914)
Peace time garrison (1914)
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1 Offiziere, 45 Mann
1 officer, 45 soldiers |
Kriegsbesatzung
War time garrison |
Kriegsbesatzung: stark wechselnd
War time garrison: constantly changing |
Armierung (1914)
Armament (1914) |
5– 8mm MG M7
3– 30cm Scheinwerfer (Azetylen)/ searchlight |
GoogleEarthLink |
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Das Werk war das Ergebnis einer längeren Diskussion. Seit 1908 stand die Notwendigkeit eines Beobachtungspostens für das Werk Verle außer Frage. Dieses hatte eine sehr eingeschränkte Frontsicht und sollte auch in die Valsugana wirken. Beides konnte man nur mit einem B-Werk entweder auf der Cima di Vezzena (1908m) oder der ihr östlich vorlagerten Leve-Spitze (1859m) erreichen. Zunächst projektierte man ein Haubitzblockhaus mit zwei Turmhaubitzen auf der Levespitze, verlegte dieses aber wegen der exponierten Lage 1910 endgültig auf die Cima di Vezzena und reduzierte es auf ein nur mit MGs bewaffnetes Beobachtungswerk.
Das Werk wurde schon in den ersten fünf Kriegstagen mit 387 21cm-Granaten und einer Trefferquote von fast 50% stark beschädigt. Am 30. Mai 1915 wurde ein direkter Angriff mit den Maschinengewehren abgewehrt. In der Folge wurde zur Versorgung ein gedeckter Pfad an der Abbruchkante zur Valsugana errichtet und mit dem Bau einer Kavernenanlage begonnen. Der anhaltende Beschuss zerstörte die gesamte Decke und machte durch Durchschläge bis an die Kehlmauer die beiden oberen Geschosse des Werks unbrauchbar. Im August 1915 wurden der rechte Panzerstand und der Drehstand sowie der Scheinwerferhangar abgeworfen. Ein weiterer infanteristischer Angriff wurde am 24. August abgewehrt. Das Werk war zu diesem Zeitpunkt bereits ruinös und untertags nur noch von einem Beobachtungsposten besetzt, während sich die zuletzt auf zehn Mann reduzierte Besatzung in der Kavernenanlage aufhielt. Ab September 1915 war es nur noch als Stützpunkt anzusprechen und war ab Februar 1916 mit Hilfe einer sichtgedeckten Seilbahn direkt versorgbar. Im Mai 1916 diente die Kavernenanlage als Gefechtsstand für die von Oberst Ellison im Zuge der Frühjahrsoffensive („Strafexpedition“) geführte Brigade. Danach erfolge eine Instandsetzung, die eher ein Neubau war; die Panzerstände wurden an ihrer Abwurfstelle neu aufgestellt und die Decke neu betoniert. Bei Kriegsende 1918 fiel der Stützpunkt Vezzena unbesetzt in Feindeshand.
In der italienischen Literatur fälschlich als Cima Verle oder Spitz Verle bezeichnet, wurde das Werk in den 1930er Jahren durch Entfernen der Metallarmierung stark demoliert. Es ist heute durch eine dem Zeitgeist entsprechende architektonische Intervention mit Cortenstahl verschlossen und seither unbegehbar. Der ganze Gipfel wurde mit Geländern und Zäunen für den Massentourismus gesichert.
English summary:
The Vezzena fort (TPV) formed the left end of the Lavarone barrage and was reinforced with two fixed MG armoured positions and a rotating observation cupola. Originally planned as a howitzer blockhouse to be built further east, it was moved back to the Cima di Vezzena due to its exposed position and reduced to a observation post armed with machine guns. During the First World War, the fort suffered considerable damage from artillery fire, but survived as a base and later served as a command post.
The fort was already badly damaged in the first days of the war and had to withstand several attacks. Despite this, it continued to be used, with a newly constructed cavern facility offering more protection. After the spring offensive of 1916, repair work was carried out, during which the armoured stands were repositioned and the roof was renewed. At the end of the war in 1918, the fort fell unoccupied into enemy hands and was heavily demolished in the 1930s.
Today, the work is inaccessible due to architectural interventions and the summit has been radically secured for tourism.
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Schematische Ansicht des Werkes/ Schematic view of the fort
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Standort im Valsugana/ view from the Valsugana: 1) Kehle/gorge Posten Vezzena, 2) Kriegskavernen/ war time caverns, 3) Grat Richtung Werk Verle/ ridge towards fort Verle
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Posten Vezzena (1) gesehen vom Werk Verle aus // seen from Fort Verle
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1) Armierungsstraße/ access road, 2) Kehle des Werkes/ gorge of the fort
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1) gedeckter Weg hinter der Gratkante/ covered path behind the ridge edge , 2) Kehle/gorge Posten Vezzena
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Kehlbereich des Werkes und Abbruchkante Richtung Valsugana/ gorge area of the dort and drop edge towards the Valsugana
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1) Werkseingang/ fort entrance, 2) Nicht mehr existierender Kehlkoffer/ no longer existing gorge caponiere, 3) 35cm Scheinwerferscharte/ search light embrasure, 4/ Küchenfenster/ kitchen window, 5) Fenster Kommandanten-Zimmer/ window commanders room, 6) Fenster Telefonzimmer/ window telephone room, 7) Fenster Mannschaftszimmer/ window crew room/
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Linke Flanke: 1) Blick in das Wachzimmer hinter dem nicht mehr existierenden Kehlkoffer/ view into the guardroom behind the no longer existing gorge caponiere, 2) Fixer Beobachtungsstand/ stationary observation stand, 3) Öffnungen der Signalstation nach Monte Agaro auf dem ein Werk der Gringo Sperre errichtet werden sollte/ openings of the signalling station to Monte Agaro on which a fort was to be built as part of the Gringo barrier, 4) 35cm Scheinwerferscharte/ searchlight embrasure, 5) Werkseingang/ fort entrance
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1) Wachzimmer/ guard room, 2) Kommandanten-Zimmer/ commanders room, 3) Telefonzimmer/ telephone room, 4) 35cm Scheinwerferscharte/ search light embrasure
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Stiegenhaus/ internal staircase
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Telefonzimmer Obergeschoß/ telephone room upper floor: 1) 35cm Scheinwerferscharte/ searchlight embrasure, 2) Signalstation Richtung Agaro/ signal station towards Agaro
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1) Reste des Mannschaftskasematte/ remains of the soldiers’ quarters, 2) Durchgang zu Telefonzimmer/ doorway to telephone room
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Optische Signalstation Richtung Signalstation “Horst”/ Optical signalling station in the direction of the “Horst” signalling station: 1) Empfänger-Rohr/ receiver tube, 2) Sender-Rohr/ transmitter tube
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Ansicht der Front in der Zwischenkriegszeit mit den Panzerständen an den Standorten wie bei Kriegsende/ Front view from the interwar period with the armoured stands at the locations as at the end of the war: 1) + 2) feststehender Panzerstand für 2 MG/ fixed MG armoured positions 3) drehbarer Beobachtungsstand/ rotating observation cupola
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Italienisches Spionageaufnahme von der Cima Manderiolo aus in Richtung Front und rechter Flanke des Posten Vezzena. Aufnahmedatum vermutlich Sommer 1914/ Italian spy shot from the Cima Manderiolo towards the front and right flank of the Fort Vezzena. Date probably summer 1914: 1) Baubaracke/construction barrack, 2) fixe Panzerstände/fixed armoured stands, 3) Tarnbemalung/camouflage painting, 4) drehbare Beobachtungskuppel/rotating observation cupola, 5) Kehlkoffer/ gorge caponiere
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Mannschaftskasematte mit Aussicht/ soldier casemate with a view: 1) Caldonazzo See/lake , 2) Werk/fort Tenna, 3) Levico See/lake
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1) Leve Spitze/ Cima Leve, 2) Cima Madriolo, 3) Kempelrücken/ Cresta di Kempel ,4) Monte Verena, 5) Stützpunkt/ base Monte Basson, 6) Pasubio – Col Santo, 7) Passo Vezzena, 8) Werk/fort Verle, 9) Armierungsstraße/ access road, 10) Eingang Signalstation Richtung Horst/ entrance signalling station towards Horst, 11) Trümmerfeld der zerstörten Front des Werkes/ debris field of the destroyed front of the fort
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1) Monte Zugna, 2) Cima Marzola, 3) Vigolo Vattaro, 4) Monte Calisio, 5) Monte Celva, 6) Caldonazzo See, 7) Werk Tenna, 8) Levico See/ lake, 9) Werk Colle delle Benne, 10) Levico, 11) Kavernenbatterie/ cavern battery Busa Grande, 12) Monte Panarotta, 13) Novaledo, 14) Cima Armentera, 15) Cima Mandriolo
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