Blockhaus Pannone

Die Idee, eines permanenten Stuetzpunktes als Verbindung zwischen der Festung Riva del Garda und dem Etschtal zu errichten, geht auf das Jahr 1880 zurück, als – nach einer zehnjährigen Unterbrechung – die Pläne für die Befestigung Südtirols wieder aufgenommen wurden.

Geniedirektion: Trient (1880-1907); Riva (1908-1918)
Taktische Aufgabe
Tactical role
Sperrung des Grestatales und Stützpunkt für die Verteidigung der Höhen zwischen Riva del Garda und dem Etschtal// Blocking of the Gresta Valley and base for the defence of the heights between Riva del Garda and the Adige Valley
Bauperiode
Construction periode
1880
Aufhebung der Sperre
Abolishment as fortification
1890
Kriegs-Besatzung
War time garrison
1 Offiziere//officers,
69 Mann//NCO & soldiers
Armierung (1880)
Armament (1880)
4 – 10 cm M63 Kanonen //  cannons
2 – 7 cm M63 Kanonen // cannons
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Der Standort für den Bau der Batterie (in den Akten oft auch als “Blockhaus” bezeichnet), ein felsiger Hügel in der Nähe der Ruinen von Schloss Gresta, südlich von Pannone und ca. 500hm über dem Loppiosee, wurde bei einer Inspektion im Mai 1880 von einer Kommission, bestehend aus dem damaligen Genie-Chef der 8. Infanteriedivision in Innsbruck Theobald von Mossig, Oberst Julius Vogl als technischem Referent, dem Chef der Artillerie Moriz Jesser und dem Generalstabschef der Division Arthur Bolfras, festgestellt. Das Projekt wurde vom Kriegsministerium relativ rasch genehmigt, so dass im Juli 1880 mit dem Bau unter der Leitung von Hauptmann Victor Fiebich (1851-1909) begonnen werden konnte.
Die Batterie wurde innerhalb weniger Monate (Fertigstellung im September 1880!) nach dem Kriterium größtmöglicher Sparsamkeit errichtet und folgte den architektonischen Grundsätzen des so genannten “Trentiner Stils”, der die Südtiroler Festungsbauten jener Zeit prägte. Die Baukosten beliefen sich auf 20.000 Gulden.

Die Batterie war auf eine umfassende Verteidigungsfähigkeit ausgelegt, auch in Anbetracht ihrer isolierten Lage gegenüber den Festungsanlagen von Trient und Riva. Jedoch war die Widerstandsfähigkeit nur gegen Gebirgsartillerie gegeben (nur an einigen Stellen erreichte die Mauerstärke einen Meter). Das Blockhaus bestand aus  einem einzigen Stockwerk und hatte zwei Gebäuden für die Unterbringung der Werksbesatzung und der Depots, die durch einen langen Längskorridor getrennt waren, der vom Werkseingang ausging.
Die Artilleriepositionen befanden sich in drei nicht eingedeckten Plattformen mit unregelmäßigem Grundriss, die an den beiden gegenüberliegenden Ecken des Gebäudes vorsprangen und durch eine einfache Umfassungsmauer geschützt waren, in welcher sich die Geschützscharten befanden. Das Dach der Gebäude hatte eine Erdeindeckung.

Die Schwäche der Strukturen, die Unzulänglichkeiten bei der Nahverteidigung und die isolierte Lage der Batterie veranlassten die Militärbehörden bereits im Mai 1890, die  Auflassung des Blockhauses zu beschließen. Das Objekt wurde desarmiert und bis 1910 an eine Privatperson verpachtet. Nach dieser zivilen Nutzung wurde das aufgelassene Blockhaus wieder vom Militärärar zu Depotzwecken genutzt.
Im Jahr 1915 wurden im Umfeld des ehemaligen Blockhauses Feldbefestigungen und direkt im Fels der unter dem Blockhaus eine kavernierte Batterie errichtet, welche in weiterer Folge die österreichisch-ungarische Verteidigungslinie  bis zum Ende des Konflikts im Jahr 1918 bildeten.
Die Batterie wurde wahrscheinlich während des Krieges zumindest teilweise abgerissen und nach 1918 vollständig zerstört. Das gewonnene Baumaterial wurden für den Wiederaufbau einiger Gebäude im nahe gelegenen Dorf Pannone verwendet.

English summary:
The Pannone blockhouse was a small isolated fortification built on the north side of Lake Loppio to secure the line connecting the fortress of Riva and Trento. The blockhouse, built in the inexpensive Trento style, consisted of two earth-covered parallel buildings for the accommodation of the garrison and for storage purposes. There were three platforms to the north and two platforms to the south for the gun armour, each of which had simple enclosing walls with gun embrasures.

The blockhouse was abandoned after just ten years and was only used for storage purposes. During the First World War, the Austrian main defence line ran through the area of the blockhouse. A cavernised battery was built into the rock below the blockhouse which was devastated and finally demolished after the war for the reconstruction of civilian buildings.

 

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