Kurt Hermann von Herrenalb

*11.8.1872 Prag (Böhmen) –†10.7.1936 Mödling (Niederösterreich)

Als Sohn eines Obersten im Geniestab folgte Kurt Gustav Johann Hermann von Herrenalb (HvH) der Berufswahl seines Vaters. Vor Eintritt in die k.u.k. Armee besuchte er die Militärunterrealschule in Güns, die Militäroberrealschule in Mährisch Weisskirchen und die technische Militärakademie in Wien.

1893 trat er in die k.u.k. Armee ein und wurde zum Pionierbataillon Nr. 9 assentiert.
In den Jahren 1896-1898 absolvierte er als Spezialausbildung den höheren Geniekurs mit sehr gutem Erfolg, was die Grundvoraussetzung für eine Karriere im Geniestab war.

1893 Leutnant
1897 Oberleutnant
1901 Hauptmann 2. Classe
1903 Hauptmann 1. Classe
1911 Major
1914 Oberstleutnant
1917 Oberst

Sein privates Glück fand er 1899 , als er Frl. Clara Anna Kolb heiratete, und schon ein Jahr später wurde sein einziges Kind, der Sohn Kurt Gustav Friedrich, geboren.

1898 wurde er dem Geniestab zugewiesen und bei der Geniedirektion Krakau eingeteilt, wo er u.a. als Bauleiter bei den Gürtelhauptwerken 50½ Ost- und West-Kosocice und 51½ Ost-Wroblowice tätig war. 1901 erfolgte die Truppenverwendung beim IR 33. Das Jahr 1903 brachte dann die endgültige Übernahme in den Geniestab und eine neue Einteilung bei der Geniedirektion Brixen, wo er als Objektsgenieoffizier der Sperren Plätzwiese, Landro und Sexten eingesetzt wurde. Diese verließ er 2 Jahre später und wurde beim 13. Korpskommando in Agram eingeteilt. 1907 transferierte man ihn zur Geniedirektion Pola, wo er als Bezirksgenieoffizier bei verschiedensten Küstenbefestigungen eingesetzt  wurde. Unter anderem war er für die Installation einer Beleuchtungsanlage im Küstenfort Stoja und als Bauleiter der Batterien Fuora, Verudella und Pta. Barbariga tätig. 1909 befand er sich neuerlich in Truppendienstverwendung beim IR 33 in Arad. Ab Mai 1910 stand er bis Kriegsbeginn bei der Geniedirektion Trient in Verwendung. Dort war er u.a. für Panzertransporte zu den Werksneubauten auf der Hochfläche von Folgaria-Lavarone bzw. kurzzeitig als Bauleiter für das Werk Gschwendt verantwortlich.

Seine Qualifikationsbeschreibung sah ihn als sehr intelligenten Geniestabsoffizier und zur Leitung einer Geniedirektion als sehr geeignet. Er wird als ernst, energisch, umsichtig und mit ruhiger, abgeklärter und rascher Auffassung charakterisiert.

Bei Kriegsausbruch wurde Hermann Geniereferent beim 4. Armeekommando, jedoch transferiete man ihn schon im September 1914 zum Festungskommando Krakau. Von März bis Mai 1915 war HvH Geniedirektor in Trient, wo er erkrankte. Nach seiner Genesung zwei Monate später fungierte er wieder bis September beim 4. Armeekommando als Bauleiter. Danach musste er abermals  krankheitsbedingt aus seiner Funktion ausscheiden. Ab Dezember war HvH Leiter des Ressorts für Befestigungs- und Verkehrswesen im Militär-Generalgouvernement Lublin bis Mai 1916. Mitte 1916 bis Anfang 1917 leitete er den Bau der Weichselbefestigungen von der San- bis zur Pilica-Mündung. 1917 war er beim Brückenkopfkommando in Przemysl eingeteilt, wo er den Bau feldmäßiger Stellungen im nördlichen Teil des Bug-Karpathenkamms (ca. 85 km Länge) leitete. Das Jahr 1918 verbrachte er als Leiter der Befestigungsbaudirektion in Lublin.

Schon um den Jahreswechsel 1918/19 trachtete man seitens der 8.Abt. des Deutschösterreichischen Staatsamts für Heerwesen danach, technische Referenten bei den sieben Volkswehrkommandos einzuteilen. HvH war als solcher für das Volkswehrkommando in Graz angedacht. Es kam aber nicht dazu, sondern es erfolgte ab Mai 1919 bis November 1919 eine Zuweisung an das Safesperreamt Wien. Ende des Jahres folgte die Indienststellung bei der Bezirks-Steuerbehörde Mödling für den Vermögensabgabedienst, wobei er aber weiterhin in der Gebührenzuteilung seitens des österr. Genieamtes stand.

Mit 1.9.1920 erfolgte der dienstrechtliche Wechsel von der Heereszugehörigkeit – unter Verleihung des Titularranges Generalmajor – zur Finanz-Landesdirektion, wo er später bis zu seiner Pensionierung 1932 eine Abteilung leitete. Auch in dieser Funktion wurde HvH als sehr geeignet und geschickt beschrieben, obwohl sein Ausbildungshintergrund kein finanztechnischer war. Kurt Hermann von Herrenalb verstarb 1936 in Mödling, wo er auch begraben liegt.

English summary:
Kurt Hermann von Herrenalb (HvH) was the son of an officer of the imperial corps of engineers and follwed in the footsteps of his father. He joined the corps of engineers in 1898. His peace time assignments to different Geniedirektionen were in Krakow, Bressanone, Pula and Trento. With the beginning of the war in 1914 he was drafted to the 4th army on the eastern front followed by an assignment at the Geniedirektion Trento. 1916/17 saw him back on the eastern front overseeing fortifications along the Wisła and in Przemysl. The last year of the war he served as Befestigungsbaudirektor in Lublin.
After the war HvH worked for the regional revenue office in Lower Austria until his retirement. Kurt Hermann von Herrenalb died in Mödling 1936.

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