Werk Haideck

Zeitgleich mit dem Bau des Werkes “B” am Mitterberg begann die Errichtung des Werkes “A” am Ausgang des Fischleintales bei Sexten, später k.u.k. Werk Haideck genannt. Der Transport des Steinmaterials für beide Baustellen erfolgte über eine Rollbahn aus Steinbruch im Fischleintal. Bei der Baustelle Haideck verlief die Rollbahn über einen steilen Bremsberg hinunter, weiter in Richtung Sexten bzw. mit einer Seilbahn zur zweiten Werksbaustelle. Die Fertigstellung des Werkes verzögerte sich durch die langwierige Neuentwicklung von Stahlpanzerteilen, Minimalscharten und Panzerkuppeln, die ersten aus österr.-ungar. Produktion.

Geniedirektion: Brixen
Taktische Aufgabe
Tactical role
Sperrung Sextental und Umgebung
Blocking the route through the Sexten valley
Bauperiode
Construction periode
1884 – 1889
Kavernenanlage gebaut
Construction of cavern
1915
Aufhebung der Sperre
Abolishment as fortification
12.7.1915
Kriegs-Besatzung
War time garrison
ca.3 Offiziere/officers, 155 Mann/NCO & soldiers
Detachment LSchR III
Detachment 3.Komp. FArtBaon 1
Ersatzreservejäger
Armierung (1914)
Armament (1914)
2 – 12cm Minimalschartenkanonen M80/85 / minimal embrasure cannons
3 – 10cm Panzerhaubitzen M5 / howitzer under armoured turrets
4 – 11mm Mitrailleusen /machine gun
1 – 8mm Maschinengewehr M93/ machine gun
GoogleEarthLink “GEicon“

Nach der Übergabe des Werkes an die Truppe im November 1889 stellten die Festungsartillerie und die Landesschützen eine minimale Friedensbesatzung, die alle 12 Monate abgelöst wurde. Hauptaufgabe war es, das Werk und die Umgebung zu bewachen sowie die Ausrüstung zu warten und daran auszubilden.

Bau- und armierungstechnisch nahm man während der Friedensjahre wiederholt kleine Verbesserungen vor. So wurde z.B. 1903 eine Wasser­leitung für Frischwasser errichtet oder die 15cm Panzermörser M80 auf 10cm Panzerhaubitzen M05 im Jahr 1906 umarmiert. Großteils verblieb das Werk aber in seinem Urzustand von 1889 und veraltete damit zusehends in seiner Widerstandkraft gegen moderne Angriffsartillerie.

Auf Grund der verschieden Kriegsfall-Instruktionen ab August 1914 und besonders ab dem Frühjahr 1915 wurde die Sperre Sexten  in den Verteidigungszustand versetzt. Dies bedeutete u.a. die Verstärkung des Drahthindernisses, Freimachung des Schussfeldes und Komplettierung der Ausrüstung. Da man auf Grund der bereits gemachten Kriegserfahrungen wußte, dass das Werk dem Beschuss moderner Angriffsartillerie nicht standhalten würde, bohrte man zum Schutz der Werksbesatzung in unmittelbarer Nähe eine Kavernenanlage in den Berg.

Auf Grund derselben Erfahrungen wurde auch die Bewaffnung desarmiert und gedeckt in der Umgebung neu positioniert. Das Werk war somit zu Beginn des italienischen Beschusses am 28.7.1915 ein leer stehendes Gebäude. Trotzdem wurde Haideck mehrfach schwer getroffen und erlitt einige Durchschläge der Decke.

Bis zum Rückzug der italienischen Armee von der Dolomitenfront, als Folge der 12. Isonzoschlacht Ende 1917, stand das Gebäude teilweise als Stützpunkt und Depotplatz in der zweiten Verteidigungslinie in Gebrauch.

Nach dem Kriegsende 1918 wurde das Werk abgetragen und Teile davon für den Aufbau des zerstörten Sexten wiederverwendet. Der Granitstein der Frontabpflasterung des Werkes fand z.B. beim Stiegenaufgang zur Kirche oder bei anderen privaten Wohnhäusern Verwendung.

English summary:
Simultaneously with the construction of Fort”B” on the Mitterberg began the construction of Fort “A” in Sexten, later on called k.u.k. Werk Haideck.  The stone material was transported for both construction sites via a runway from the quarry in the Fischleintal. The completion of the work was delayed due to weather conditions, but mainly due to the new development and production of steel armor parts, the first from national production.

Despite minor improvements over the year the fort remained for the most part in its original condition from 1889 and became outdated against modern siege artillery.

In spring 1915, in anticipation of the declaration of war by Italy (on May 23, 1915), the  the entire Sperre Sexten was put in a defense setting according to the the instruction. This meant e.g. reinforcing the wire obstacles, clearing the fields of fire and completing the equipment. Since it was already known that the forts would not withstand the shelling of modern siege artillery, a cavern was built to protect the fort’s crew in the immediate vicinity.

But even the important armament had to be protected from the potential destruction by enemy fire. It was decided, based on experiences from other theaters of war, to dismantle the armament and bring it to new positions in the environment.  Therefore the fort was an empty building at the beginning of the Italian shelling on 28.7.1915 . Haideck was hit hard several times and suffered a few punctures of the ceiling.

After the end of the war in 1918, the fort was demolished and parts of it reused for the reconstruction of the destroyed village Sexten.

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