Werk Erzherzogin Gisella

Das 1862 nach der zweiten Tochter von Kaiser Franz Joseph I. und Kaiserin Elisabeth benannte Werk war Teil des äußeren Befestigungsringes am rechten Etschufer. 1858 wurde Verona noch als genügend befestigt angesehen, jedoch änderte sich die Situation grundlegend nach dem Verlust der Lombardei 1859. Dies führte noch im selben Jahr zu Überlegungen und Planungen für einen weiteren Ausbau der Festung Verona durch einen neuen Befestigungsgürtel ab 1860.

Geniedirektion: Verona
Taktische Aufgabe
Tactical role
Sicherung des inneren Lagerraumes gegen feindliche Angriffe; Flankierung der Nachbarwerke Kronprinz Rudof und Neu-Wratislav / protecting the intrenched camp and flanking the neighbouring forts
Bauperiode
Construction periode
1860 – 1861
Kriegs-Besatzung
War time garrison
81 Artillerie/ artillery
320 Infaterie/ infantry
4 Genietruppe/ corps of engineers
Armierung (1866)
Armament (1866)
6-12pf Hinterladungskanonen
2-24pf Hinterladungskanonen
4-7pf Granatkanonen
4- lange 24pf Batterie-Kanonen
4-30pf Batterie-Haubitzen
4-lange 7pf Haubitzen
8-kurze 7pf Haubitzen
GoogleEarthLink “GEicon“

Das Werk Gisella war baugleich mit den Nachbarwerken Neu Wratislaw, Stadion und Kronprinz Rudolf. Es besteht aus einem Wall und dem zweistöckigen Reduit mit Gewehrgallerien, welches ursprünglich an der Kehle durch eine krenellierte Mauer abgeschlossen war. Ursprünglich führten noch zwei Flügelmauern im rechten Winkel davon an die Kehlkasematten, wodurch ein weiterer Hofraum gebildet wurde.
Die Sturmfreiheit des Walls wurde durch freistehende Carnot’sche Mauern in den Front- und Flankengräben erzielt. Die Flankierung der Gräben und krenellierten Mauern führte man durch zwei Schulterkoffer und einen zentralen Kehlkoffer, jeweils mit 4 Geschützscharten und Gewehrscharten durch. Der Zugang erfolgte über zwei links und rechts des Kehlkoffers situierte Werkstore mit Aufzugsbrücken.
Am Wallgang befanden sich Traversen, welche augenscheinlich nach 1866 durch die italienische Armee zu Hohltraversen umgebaut wurden. Die Wasserversorgung erfolgte über 4 Brunnen.

Im Krieg 1866 wurde das neue Werk nicht direkt in Kampfhandlungen verwickelt. Einzig die Cavalleriebrigade Oberst Pulz lagerte in der Nacht vor der Schlacht von Custozza, am 24. Juni, beim Werk Giesela.  Mit Friedensschluss von 1866 musste Österreich die Provinz Venetien an Italien abtreten und so wurden die Befestigungen von Verona von der italienischen Armee übernommen.
Diese nutzte das Werk Gisella unter der neuen Benennung “Dossobuono” weitgehend unverändert bis in die 1970er-Jahre.

English Summary:
The fort, named after the second daughter of Emperor Franz Joseph I and Empress Elisabeth, in 1862, was part of Verona’s outer fortification ring on the right bank of the river Adige.  After the loss of Lombardy in 1859 it was decided to expand the fortifications of the city.

The new fort Gisella was identical to the neighboring forts Neu Wratislaw, Stadion and Crown Prince Rudolf. It consisted of a 3-sided rampart and a two-story reduit with rifle galleries.
The ramparts were secured by free-standing Carnot walls in the front and side trenches. The trenches and crenellated walls are flanked by two shoulder caponiers and a central gorge caponier, each with 4 gun embrasures and rifle embrasures.  The water supply came from 4 wells.

During the war in 1866, the new plant was not directly involved in combat. With the peace agreement of 1866, Austria had to hand over the province of Veneto to Italy and the fortifications of Verona were taken over by the Italian army.
The fort was used largely unchanged until the 1970ies under the new name “Dossobuono”.

 

 

Dieser Beitrag wurde unter Festung Verona abgelegt und mit , , , , , verschlagwortet. Setze ein Lesezeichen auf den Permalink.