*14.11.1883 Wien, †21.5.1966 Mödling, Niederösterreich
Emil Huetter war Geniestabsoffizier, der während seiner Kriegsdienstzeit von 1914 bis 1918 überwiegend im Grenzabschnitt 6 (Valsugana) in Tirol tätig war. Er wurde 1913 der Geniedirektion Trient zugewiesen und zeichnete verantwortlich für die fortifikatorische Ausgestaltung der Frontlinie im Valsugana. Zeitweilig oblagen ihm die selben Aufgaben für den Grenzabschnitt 4 (Etschtal bei Mori) und 5 (Hochfläche Folgaria-Lavarone).
1904 | Leutnant |
1909 | Oberleutnant |
1915 | Hauptmann |
Nach 3 Jahren Realschule in Wien, einem 4. Jahr auf der Militärrealschule in Eisenstadt und der Militär-Oberrealschule in Weisskirchen sowie der Absolvierung der technischen Militärakademie trat er 1904 als Leutnant in die k.u.k. Armee ein und versah seinen Dienst in Klosterneuburg, Dalmatien, Krakau sowie Przemysl. 1910 wurde er zum Höheren Geniekurs kommandiert und zum Pionierbataillon Nr.1 in Wien versetzt. Nach sehr gutem Abschluss des Geniekurses wies man ihn 1913 der Geniedirektion Trient zu. Vom Sommer 1914 bis Mai 1915 oblag ihm die Oberleitung über die fortifikatorischen Ausgestaltung der Sperre Tenna und Colle delle Benne und der daran anschließenden Räume. Beim Kriegsausbruch mit Italien war er verantwortlich für den Ausbau der Frontlinie des GA 6. Er erbaute unter anderem die Panzerhaubitzbatterie Busa Grande. Für die Vorbereitungen der Frühjahrsoffensive 1916 wurde Huetter Leiter der Geniestabsgruppe der 181. Infanteriebrigade, danach technischer Referent bei der 18.Infanterietruppendivision. Unter seiner Leitung wurde der Ortigara und der Civaron befestigt sowie der stark befestigte Flankenstützpunkt Mentrate oberhalb Telve am Eingang zum Calamento Tal geschaffen, der heute noch vollständig existiert.
Hauptmann Huetter scheute auch nicht Arbeiten unter feindlichen Beschuss und so wurde er am 21.11.1917 bei Casera de Tombal (Casara Tombal) durch ein Granatsprengstück verwundet. Er kehrte aber bereits im Dezember 1917 an die Front zurück. Ad interim war er danach Korps-Geniestabsoffizier im Gruppenkommando FML Kletter, wo er die Leitung des gesamten technischen Dienstes des Korps übernahm. Von März bis Mai 1918 war er für besondere Arbeiten bei der technischen Gruppe der 11.Armee eingeteilt. Ende Mai 1918 kam er zur Abteilung 1/II des Technischen Militärkomitees in Wien als Referent für feld- und beständige Befestigungen, wo er bis Kriegsende verblieb.
1917 heiratete Hauptmann Huetter und hatte zwei Söhne, welche beide im Zweiten Weltkrieg fielen. Nach dem Kriege lebte er als pensionierter Major i.d.R in Mödling und arbeitet unter anderem als Ingenieur für die Stadtgemeinde. Im Herbst 1938 reaktivierte ihn die deutsche Wehrmacht und wies ihn der Festungspioniertruppe zu. Hier konnte er sein bei der k.u.k. Armee erworbenes Spezialwissen bei einschlägigen technischen Arbeiten unter anderem in Frankreich, Ostpreußen, Russland und Sachsen bis 1945 zur Anwendung bringen. Bei Kriegsende geriet er südwestlich von Leipzig in amerikanische Kriegsgefangenschaft aus welcher er nach 19 Monaten entlassen wurde.
Seinen Lebensabend verbrachte er mit seiner Frau Elsa wieder in Mödling wo er auch 1966 verstarb. Das Familiengrab befindet sich bis heute am städtischen Friedhof. (Gastautor Volker Jeschkeit)
English summary:
After finishing the technical military academy Emil Huetter joined as a lieutenant the k.u.k. Army in 1904. During his early periode of military service he was garrisoned in Klosterneuburg, Dalmatia, Krakow and Przemysl. In 1910 he got transfered to the higher course for military eningeers in Vienna.
After finishing the course very well, he was assigned to the Geniedirektion Trient in 1913. Starting from the outbreak of the first world war in 1914 he supervised the construction of the defensive line east of Trento in the area of the fortifications of Tenna and Colle delle Benne (Valsugana vally). In 1915 he was also in charge of the construction of the howitzer battery Busa Grande. End of 1917 he got wounded lightly by enemy fire and a few month later in May 1918 he got transferred to the Technical Military Committee in Vienna as a technical officer for field and permanent fortifications. He remained there until the end of the war.
Captain Huetter married in 1917 and had two sons, both of whom fell during World War II. After the war he lived as a retired Major in Mödling and worked among other things as an engineer for the township. In autumn 1938, the German Wehrmacht reactivated him and assigned him to the fortress pioneers. There he was able to utilise the special knowledge he had aquired in the k.u.k. Army inter alia, in France, East Prussia, Russia and Saxony until 1945. At the end of the war, he became an American POW and was released after 19 months.
The rest of his life he spent with his wife in Mödling where he also died. The family grave is still at the municipal cemetery. (guest writer: Volker Jeschkeit)