Lagerfort VII Prałkowce

Das Lagerfort VII Prałkowce wurde in der ersten Bauphase der ständigen Festung Przemyśl  errichtet, parallel zum Bau des ähnlichen Forts V Grochowce. Nach dem Bau der Werke VIII Łętownia und XII Żurawica (Werner) waren diese die dritte bzw. vierte ständigen Werke der Festung.

Geniedirektion Przemysl
Taktische Aufgabe
Tactical role
Hauptwiderstandspunkt zusammen mit den Annex-Batterien zur Beherrschung der Hügel unterhalb von Pod Mazurami // Main resistance point together with the annex batteries to dominate the hills below Pod Mazurami
Bauperiode
Construction periode
1883-1885
Umbauten
reconstructions
1912
Aufhebung des Werkes
Abolishment as fortification
21.3.1915
Kriegs-Besatzung (1901)
War time garrison (1901)
1 Infanterie Kompagnie,
146 Artilleristen
Armierung (1885)
Armament (1885)
12 – 12 cm M61 Kanonen /  cannons
2 – 10 cm M63 Kanonen / cannons
2 – 24 cm Glattenmörser / mortars
4 (8?) – 15 cm Granatkanonen M. 59 (Grabenverteidigung) / cannons
Armierung (1909)
Armament (1909)
4 – 12 cm M61 Kanonen / cannons
4 – 9 cm M75/96 Kanonen / cannons
2 – 15 cm M80 Mörser M 78/ mortars
8 – 15 cm Granatkanonen M 59 (Grabenverteidigung) / canons
GoogleEarthLink “GEicon“

Das Werk hatte die Form einer Lünette mit Artilleriestellungen auf vier Abschnitten des Walls und einem fünften, von Kehlkasernen umschlossenen Abschnitt. Die Artilleriestellungen waren durch Traversen getrennt, die Bereitschafts-Räume und Hand-Ausgabs-Munitionsmagazine enthielten. In der Mitte des Grundrisses befand sich das Paradosgebäude mit zwei Munitionsmagazinen mit Laborräumen, zwei Bereitschaftsräumen und Toiletten an den Flügeln.

Die Verteidigung des Grabens erfolgte von drei Kaponnieren aus: die Kapitalkaponniere, welche mit 4 – 15 cm Kanonen M. 59 bestückt war und den beiden Schulterkaponnieren, die nur mit Gewehrscharten ausgestattet waren.  Die Kehlverteidigung erfolgte vor 1912 durch einen Tambour wo sich neben Gewehrscharten auch vier 15 cm with Kanonen M. 59 befanden.

Im Jahr 1912 wurde das Werk modernisiert. Die Kehlmauer wurde entfernt und die Kehlverteidigung durch zwei Maschinengewehre in einer einzigen, an die Kasernenmauer angebauten Panzerung ersetzt. Auf dem Wall wurden vier splittersichere Beobachtungsstände eingebaut. Vor den Traversen wurden 40 m lange Infanteriestellungen eingerichtet. In den Kaponnieren wurden vier Acetylen-Scheinwerfer installiert, um die Gräben zu beleuchten.

Nachdem die Festung Przemysl 1914 ausgerüstet worden war, befahl ihr Kommandant Herman Kusmanek den Bau einer vorgeschobenen Verteidigungslinie etwa 2 km vor den Werken VII Prałkowce und VI Ivanova Gora. Infolgedessen nahm das Fort selbst nicht direkt an den Kämpfen während der ersten und zweiten Belagerung der Festung teil. Es diente jedoch wiederholt als Ort zur Truppenkonzentration bei den Ausbrüchen aus der Festung in Richtung Westen.

Bei der Kapitulation der Festung wurden einige Teile des Werkes gesprengt, insbesondere die zentrale Kaserne. Das Werk wurd von russischen Truppen besetzt, welche die Artilleriestellungen in Infanteriestellungen umgewandelten.

Im Mai 1915 wurde da Lagerfort VII Prałkowce zum Schauplatz blutiger Kämpfe. Es wurde von vier 30,5-cm-Mörsern M. 11 beschossen und dann durch einen Infanterieangriff der österreichisch-ungarischen Armee eingenommen. Die Russen belegten das Werk jedoch mit schwerem Artilleriefeuer, so dass sich die österreichisch-ungarischen Truppen wieder aus dem Lagerfort zurückziehen mussten, welches dann mehrere Tage lang im Niemandsland blieb, mit den Russen auf der einen und den österreichisch-ungarischen Truppen auf der anderen Seite der Werkes.

Bis heute ungeklärt bleibt der Grund für die spätere Sprengung einiger Bauteile des Werkes (Kapitalkaponier, Mittelteil des Paradosgebäudes, Traversenunterstände in linker und rechter Flanke), die auf Fotos von nach der Rückeroberung des Werkes in gutem Zustand zu sehen sind.

English summary:
Fort VII Prałkowce was built as part of the Przemyśl permanent fortress. It had the shape of a lunette including a parados and gorge barracks and with artillery positions on the ramparts.

In 1912, a modernisation took place in which the gorge defences were improved and observation posts and infantry positions were installed.

During the siege of Przemysl Fortress, the fort served as a place to concentrate troops for break-out attempts from the fortress.

After the surrender, the fort was occupied by Russian troops and partially converted. In May 1915 it was re-captured by the Austro-Hungarian army, but due to heavy artillery fire they had to retreat.
Some parts of the fort were later blown up, the reason for which remains unexplained to this day.

 

 

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