Werk Plätzwiese

Die „Sperre Plätzwiese“ stellt gemeinsam mit dem Werk Landro im Höhlensteintal und mit den Nachbarwerken Mitterberg und Haideck, der Sperre Sexten die erste Generation der Panzerfortifikation, die Periode Vogl, im Hochgebirge dar. Sie wurde Ende der 1880er Jahren errichtet, als man daran ging, die Einbruchslinien in den östlichen Dolomiten durch permanente Bauten zu sichern.

Geniedirektion: Brixen
Taktische Aufgabe
tactical role
Sperrung des Überganges über die Plätzwiese
Blocking of the passage via the Plätzwiese area
Bauperiode
construction periode
1889 – 1894
Umbauten
modifications
Kavernenanlage/ cavern in 1915
Aufhebung der Sperre
abolishment as fortification
12.7.1915
Kriegs-Besatzung
war time garrison
5 Offiziere/officers
104 Mann/NCO & soldiers
Armierung (1914)
armament (1914)
2-15cm           PM M78
3-8mm            MG M93 in Panzerständen
8-8mm            MG M93 in Panzerkoffern
4                       Gewehrlafetten
1-30cm            Azetylenscheinwerfer
2-25cm            Azetylenscheinwerfe
GoogleEarthLink “GEicon“

Die relativ kurze sommerliche Bauperiode verzögerte die Bauführung und so konnte das Werk erst nach fünf Jahren Bauzeit 1894 fertiggestellt werden.
Auf Grund der veralteten Bauweise und geringen Widerstandskraft, kaum gebirgsgeschützsicher, des Werkes wurde schon bald nach der Jahrhundertwende ein Ersatzbau angedacht. Wegen fehlender Geldmittel und anderer Prioritäten kam es jedoch nicht zur Verwirklichung. Einzig konnten 1913-1914 feldmäßige Ersatzanlagen auf der Strudelalpe, dem Knollkopf und beim Knappenfußtal errichtet werden.

Im Frühjahr 1915 wurde neben dem Werk eine Kavernenanlage, der so genannte „Annex-Plätzwiese“, errichtet und noch vor der Kriegserklärung Italiens wurde mit der Desarmierung des Geschützmaterials begonnen.
Das Werk wurde erstmals Anfang Juli (!) 1915 leicht von der schweren italienischen Angriffsartillerie beschossen. Von den 4 Volltreffern durchschlug bei einem das Geschoss die Steinpanzerung an der Frontseite, durchfuhr das ganze Objekt längs dem Gang im obersten Stockwerk, durchschlug die Rückwand des Werkes und explodierte. Ein anderer Treffer spaltete eine der beiden noch in Position befindlichen Panzerkuppeln.

In den folgenden Kriegsjahren bis 1917 lag das Werk weiterhin im Wirkungsbereich der feindlichen Artillerie und war daher weder armiert noch mit Infanterie besetzt. Die Infanterie war in der nahegelegenen Annex-Anlage untergebracht.

Der heute sichtbare Zustand des Werkes, speziell die südseitige Fensteraufmauerung wurde erst nach Kriegsende errichtet und gehört nicht mehr zur militär-historischen Entwicklung des Werkes bis 1918. Das Werk steht unter Denkmalschutz und wird derzeit (2011) baulich gesichert.

English summary:
Werk Plätzwiese belongs together with the Werke nearby to the first generation of armoured mountain fortifications (period Vogl) in Austria. Due to the high elevation of the construction site (second highest situated fort in Austria-Hungaria) the construction of this small Werk lasted 4 years. Due to its construction it was already outdated after a few years but reconstructions were never realized. Only between 1913 – 1915 some temporary field fortifications where constructed nearby so support the aging Werk. At the beginning of the war the armament and the garrison was withdrawn and the Werk suffered only 4 direct hits by the Italian artillery.
The huge windows on the front side of the building are post-war modifications.
The Werk is a protected monument and structural conservation was done in 2011.

Touristischer Hinweis / touristic information
Das Plätzwieseplateau erreicht man über die Fahrstraße, welche von der Straße SS49 westlich von Niederdorf abzweigt. Man folgt der Straße Richtung Brückele. Das Werk befindet sich am südlichen Abfall des Plätzwiese Plateaus mit beschränkter Straßenbenützung.
The Plätzwiese plateau is reached by the road which leaves the main road SS49 in the west of Niederdorf. Follow towards Brückele. The fortification is situated at the southern edge of the plateau with restricted road access.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

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