Hauptwerk Mattarello

Auf dem Hügel, auf dem heute das „Hauptwerk Mattarello“ steht, war 1880 das so genannte „Blockhaus Mattarello“ errichtet worden. Seine Aufgabe war es die Untere- bzw. die Obere-Batterie Mattarello zu unterstützen und das Etschtal aus dieser erhöhten Position zu beherrschen. Das Blockhaus wurde bereits im April 1898 demoliert um an seiner Stelle ein modernes gepanzerte Werk, das Hauptwerk Mattarello zu erbauen.

Geniedirektion: Trient
Taktische Aufgabe
tactical role
Hauptstützpunkt der Südfront, Sperrung des Etschtales, Bestreichung der Straßen von Aldeno nach Cei und nach Garniga Vecchia; Bestreichung der Val Sorda
Main fortification for blocking the Etsch vally in the south of Trento/cover the roads from Aldeno to Cei and to Garniga Vecchia and the Val Sorda valley
Bauperiode
construction periode
1897 – 1900
Aufhebung der Sperre
abolishment as fortification
September 1915
Kriegs-Besatzung
war time garrison
7 Offiziere/officers
177 Mann/NCO & soldiers
Armierung (1901)
armament (1901)
4-12 cm M.96 Minimalschartenkanonen
2-15 cm Panzerhaubitzen
2-8 cm M. 94 Panzerkanonen
7-8 mm M. 93 Mitraileusen in Panzerkoffern
11 Gewehrlafetten
1 – 90 cm Scheinwerfer
1 – 35 cm Scheinwerfer
GoogleEarthLink “GEicon“

Das Hauptwerk Mattarello stellte eines der modernsten Befestigungswerke der Festung Trient dar, welches in der Spätphase des Baustils „Vogl“ erbaut wurde. Das ursprüngliche Projekt wurde durch den damaligen Geniedirektor von Trient, Major Franz Ritter Meduna von Riedburg ausgearbeitet.
Die Decken wurden bereits aus Stampfbeton mit Eisenträgern hergestellt jedoch erfolgte die Errichtung das restlichen Mauerwerks mit Bruchstein der Umgebung und die Granitabpflasterung teilweise mit Steinen aus der Nähe von Franzensfeste. Sämtliche Panzerteile wurden von den Skoda Werken in Pilsen geliefert. Der technische Fortschritt der Angriffsartillerie führte aber dazu, dass das Werk trotzdem zu Beginn des Krieges mit Italien als veraltet und nicht mehr widerstandsfähig eingestuft wurde.

Von Sommer bis Herbst 1915 wurde das Werk desarmiert und danach für Depotzwecke benutzt. Die 2-15 cm Haubitzen wurden in dem in der Nähe liegenden „Stützpunkt Martini“, die 4-12 cm M96 in der Batterie Pianizza, eine-8 cm Kanone auf Monte Calisio und endlich eine 8 cm Kanone auf Monte Celva wieder in Stellung gebracht. Das Hauptwerk Mattarello wurde im September 1915 als befestigtes Objekt offiziell aufgelassen.

Nach dem 1. Weltkrieg wurde es als Munitionsdepot des italienischen Heeres benutzt. Seit den siebziger Jahren des XX. Jh. ist das Werk verlassen und steht derzeit im Eigentum der Stadt Trient.

English summary
Hauptwerk Mattarello got constructed at the site of the former Blockhaus Mattarello from 1897 onwards. It was the strongest Werk of the Trient fortifications and was one of the last Werke of the construction periode “Vogl”.

Despite of its construction partly with concrete and the armour produced by Skoda in Pilsen it was considered outdated at the beginning of the war in 1915. Starting in summer 1915 its artillery was dismantled and placed in field positions around Trient where it was better protected against enemy fire than in the Werk.

After the First World War the building was used as ammunition storage by the Italian army until the 1970ies. Currently the building is not in use.

Touristische Hinweise/ touristic information
Im Ort Mattarello folgt man der Via del Castello in der Umgebung des Schlosses bergauf. Den Kreisverkehr Richtung Novaline überquerend folgt man der Straße (Strada delle Novaline) ca 300 m, um dann recht in die Strada di Forti einzubiegen. Bei der ersten Abzweigung wieder recht und folgt dieser Straße bergauf und dabei südwestlich haltend ca 1,8km bis zum oberen Ende einer Obstplantage. Hier befindet sich man sich in unmittelbarer Nähe des Werkes, welches sich auf der Anhöhe rechts der kleinen Straße befindet.
Follow the road from the Mattarello castle in the direction of Novaline. After the roundabout follow the road approx. 300m and turn right into the “Strada di Forti”. Turn right at the first possibility and then follow the road for approx. 1,8km up the hill until you reach the upper end of an orchard. The fort will be to your right.

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