Werk Vermac

Das Werk Vermac wurde nach Beschluss der Reichsbefestigungskommission an Stelle des 1887 erbauten „provisorischen Werkes Vermac“ ab 1894 errichtet. Ursprünglich bestand schon ein „erstes Fort Vermac“ aus dem Jahre 1860 an dieser Stelle, welches in den Aufständen von 1869 und 1882 nur eine geringe Rolle spielte.

Geniedirektion: Cattaro
Taktische Aufgabe
tactical role
Sperrung des Krstac-Sattels, Bekämpfung feindlicher Artilleriestellungen im Bereich Kuk und Zalazi, Beherrschung der Zupa-Ebene und der Aufstiege auf den Vermac-Rücken. /
Support of Battery Skaljari and Werk Gorazda in their task to defend the Kotor – Cetinje road and fight enemy gun-positions in the Zalazi-Krstac-Kuk area . Additionally Vermac was used to defend the Zupa valley.
Bauperiode
construction periode
1894 – 1897
Kriegs-Besatzung
War time garrison
5 Offiziere/officers
177 Soldaten/NCO & soldiers
Armierung
armament
8-12cm            MinSchKan M 80/85
4-10cm            PH M05
12                     Gewehrlafetten

Vermac war nach seiner Fertigstellung für längere Zeit das modernste Werk an der Landfront des Kriegshafens Cattaro und das zentrale Werk im III. Verteidigungsbezirk. Dementsprechend stark war es auch armiert. Es hatte die Aufgabe, das Werk Gorazda und die Batterie Skaljari in ihrer Aufgabe zu unterstützen.

Weiters kam dem Werk die Aufgabe zu, die Zupa-Ebene und die Aufstiege auf Gorazda und den Vermac-Rücken zu beherrschen, die bis dato hauptsächlich von den (zu diesem Zeitpunkt schon als veraltet anzusehenden) Werken Trinita und Kavac bestrichen werden konnten.

In seiner Ausformulierung ähnelt Vermac sehr den Werken der „Periode Vogl“ in Südtirol. Ungewöhnlich ist die ursprüngliche Anordnung von vier offen auf dem Verdeck aufgestellten Feldkanonen zur Nahverteidigung. Kehlseitig und in den Flanken konnte weiters Gewehrfeuer durch Schlitzscharten abgegeben werden. Sämtliche übrigen Geschütze waren der Zeit entsprechend durch Panzerlafetten, bzw. Panzerkasematten geschützt aufgestellt.

Da von 1905 an auch Montenegro über leichte bis mittlere gezogen Geschütze verfügte, war die offene Nahverteidigung am Verdeck unhaltbar geworden und ebenso suchte man die passive Widerstandskraft des Werkes auf wenigstens „gegen Einzeltreffer bombensicher“ zu heben. Die Rekonstruktion erfolgte 1906 bis 1907. Die freistehenden Mauern auf dem Kasemattkorps wurden ebenso wie die splittersicheren Beobachtungsstände entfernt. Die Decke wurde um eine etwa 1,5m dicke Betonschicht verstärkt. Ganz entfernt wurde die Eindeckung des Ganges der Mörserbatterie und durch eine Betondecke auf I-Trägern ersetzt. Weiters wurden die Mörser gegen 10cm PH M5 getauscht. Die Reichsbefestigungskommission bezeichnete Vermac nun als „reines Fernkampfwerk“.
In weiterer Folge war klar, dass auch dieses Werk veraltet war. Als Ersatz war ein modernes, bombensicheres Werk am Hohen Vermac (Sveti Ilija) geplant, das jedoch nicht mehr gebaut wurde.

Nach Ausbruch des 1.WK versuchten die Montenegriner die Werke im III. VB artilleristisch niederzukämpfen. Da Vermac die wichtigste Fortifikation darstellte, wurde es am intensivsten beschossen (mit Kalibern bis 24cm) und auch schwer beschädigt. Nach Eroberung des Lovcen durch die Österreicher im Frühjahr 1916 wurde es vollständig instandgesetzt, jedoch teilweise desarmiert. Nicht zuletzt die Erfahrungen aus dem Beschuss dieses Werkes, dürften Einfluss auf die Desarmierung der älteren Werke in Südtirol gehabt haben.

Nach dem Krieg wurde das Werk von der jugoslawischen Armee übernommen und genutzt. Wie lange es in Verwendung war, ist nicht bekannt. Seit 2007 wurde das Werk und das Umfeld kontinuierlich vom Bewuchs befreit und steht zurzeit leer, befindet sich aber inmitten eines 12 ha großen Areals, auf dem ein Apartment- und Hotelkomplex errichtet werden soll.

English summary
Werk Vermac was built in the middle of the 1890s on the Vermac (Vrmac) mountain. Vermac was the most important fortification on the eastern land front of the naval port of Cattaro. It had an armament of eight guns and four howitzers.

It is constructed in two levels and has an irregular pentagonal shape. Ditch defence was provided by three carponiers. All guns were mounted in armoured casemates, the howitzers in steel cupolas. Additionally it had two observation cupolas. All armour was of Austrian origin (Skoda). Due to its importance to the defence of the naval port, it was heavily bombed by Montenegrinian batteries in WW1. Although it was seriously damaged, the garrison was able to repair the damages.
After the occupation of Montenegro by the Austrian Army at the beginning of 1916, Werk Vermac was completely repaired but partly disarmed.
After the war Vermac was in use by the Yugoslavian Army. It is now abandoned, but will become part of a mixed apartment- and hotel complex in the near future.

Touristischer Hinweis / touristic information:
Am Sattel Trojica, an der alten Verbindungsstraße zwischen Kotor und Tivat, bei der Straßensperre Trinita in Richtung Vrmac abbiegen (Schild). Der asfaltierten Straße folgend erreicht man das Werk Vermac nach ca. 4 km.
On the highest point of the old road Kotor-Tivat (near the old Fort Trinita) turn into a small road with the direction Vrmac (signposted). You will reach Werk Vermac after about 4 km.

Dieser Beitrag wurde unter Kriegshafen Cattaro veröffentlicht. Setze ein Lesezeichen auf den Permalink.