1908 schlug der Generalstabschef Franz Conrad von Hötzendorf den Bau einer Sperre im Arsatal vor. Er stellte zur Diskussion, ob das Hauptwerk dieser Sperre am Emplacement bei Mattassone (westliche Talseite) oder bei Valmorbia (östliche Talseite) gebaut werden sollte. Generalgenieinspektor Ernst von Leithner befürwortete das Hauptwerk bei Mattassone (für 4 Turmhaubitzen), mit Unterstützung durch ein Blockhaus für 2 Kasemattkanonen bei Valmorbia.
Geniedirektion: | Riva |
Taktische Aufgabe Tactical role |
Verhinderung einer feindlichen Vorrückung im Arsatale nach Rovereto Blocking of the route through the Arsa valley towards Rovereto |
Bauperiode Construction periode |
1912 – 1915 nicht fertiggestellt/ unfinished |
Umbauten reconstructions |
Kavernenanlagen teilweise durch Italiener 1915/16 errichtet/cavern system partly built by the Italians 1915/16 |
Geplante Kriegs-Besatzung Projected war time garrison |
5 Offiziere/officers 167 Soldaten/NCO & soldiers |
Geplante Armierung Projected armament |
2-10 cm TH M09 6-7,5 cm MSK M14(?) 12-8mm MG M7/12 |
Die Idee wurde im Prinzip genehmigt, aber 1911 wurde wegen den hohen Kosten der Grundeinlösung auf die Ausführung des Hauptwerkes Mattassone verzichtete. Die zuständige Geniedirektion Riva erhielt stattdessen den Auftrag, ein Projekt für ein Hauptwerk bei Valmorbia auszuarbeiten.
Das erste generelle Projekt war 1912 fertiggestellt und sah ein Kasemattkorps mit einer getrennten Haubitzbatterie und Maschinengewehrstellungen in Kavernenanlagen vor. Die Einleitungsarbeiten (Straße und Wasserleitung) wurden im Juni 1912 begonnen und im Mai 1913 beendet. Erst 1913 entschied das Kriegsministerium, auf Grund eines Alternativprojektes vom Frühjahr 1913, den ganzen Komplex kaverniert in den Fels zu bauen.
Im Sommer 1913 wurde dann der Bau des Werkes wie auch der Kasernen begonnen aber bis zu Beginn des 1. Weltkrieges 1914 waren nur einige Stollen fertig gestellt. Trotz des bestehenden Arbeitermangels entschied man sich, den Bau weiterzuführen und die nötigen Panzerteile zu bestellen. Obwohl mit möglichster Beschleunigung gearbeitet wurde, gelang es nicht das Werk bis zur Kriegserklärung Italiens in einen brauchbaren Zustand als Befestigung zu bringen. Auf Grund der weiter nördlich zu liegen kommenden Hauptverteidigungslinie räumte die Bauleitung am 18.Mai 1915, unter Zurücklassung schon angelieferter Panzerteile, die Baustelle.
Am 3. Juni wurde die verwaiste Baustelle von Infanteristen des italienischen 80. Regimentes (Brigade Roma) besetzt und mit der um 180 Grad gedrehten Verteidigungsrichtung nach Norden hin feldmäßig befestigt.
Im Zuge der österreichischen Frühjahrsoffensive 1916 wurde das Werk wieder von österreichischen Truppen besetzt. Infolge der Frontbegradigung nach dem Ende der Offensive versuchten italienische Einheiten, das Werk überfallsartig wieder in ihre Hand zu bekommen (28-29 Juni 1916). Durch das Eingreifen einer Kompanie des Landesschützenregiments Nr. I unter dem Kommando des Oblt. Alfred Enrich, der hierfür den Militär Maria Theresien Orden erhielt, wurde nach schwerem Kampf der Handstreich abgewehrt.
Das Werk blieb bis November 1918 in österreichischer Hand und wurde zu einem der stärksten Stützpunkte im Frontbereich “Arsatal” ausgebaut.
Heute (2010) ist das imposante Werk mit entsprechender Ausrüstung frei zugänglich und es wird durch Informationstafeln Basisinformation geboten.
English summary
In 1908 the Chief of the General Staff Conrad von Hötzendorf suggested the fortification of the Arsa valley at the emplacements of Matassone and Valmorbia. Due to the extraordinary high cost at the Matassone site, the project got reduced to a Werk in the Valmorbia area. General construction started in 1912 but the construction of the Werk only commenced after it was decided to build a complete underground Werk in caverns in 1913. Despite huge efforts, the construction did not get close to be finished until the day when Italy declared war in 1915. The construction site got abandoned because the frontline became established further north and the unfinished Werk got occupied and transformed by the Italians. During the spring offensive in 1916 the Austrian reoccupied the Werk and nearly lost it again when the Italians launched a surprise attack end of June 1916. Thereafter the Werk remained in Austrian hands until 1918.
Today (2010), the impressive Werk can be visited with adequate gear and basic information about it is provided on site.
Touristischer Hinweis / touristic information
Auf der Strasse von Rovereto Richtung Passo Pian delle Fugazze zweigt man in Richtung der Ortschaft Pozzachio ab. In der letzten Kehre vor dem Ort zweigt die ehemalige Armierungsstraße ab, welche nach kurzer Strecke heute bei einem Parkplatz endet. Von hier zu Fuß weiter auf der abgesperrten Armierungsstraße bis zum Werk Valmorbia.
From the road leading from Rovereto to Passo Pian delle Fugazze take a small road towards the village Pozzachio. In the last turn before the village the former Armierungsstraße begins and leads you to a car park, from where you need to walk the Armierungsstraße towards the Werk Valmorbia.