Julius von Wurmb

Julius Wurmb gehörte in seiner Zeit zur Spitze der österreichischen Militäringenieure. Er war an den verschiedensten Festungs-Modernisierungsprojekten beteiligt, die sich vor allem auf den Gebieten des heutigen Deutschland und der Tschechischen Republik befanden.

1821 Kadett
1822 Unterleutnant
1824
Oberleutnant
1830
Kapitanleutnant
1836
Kapitan
1845
Major
1849
Oberstlieutenant
1850
Oberst
20.5.1857
General-Major
3.6.1865
Feldmarschall-Lieutenant

Julius Wurmb wurde 1804 im ungarischen Raab geboren. 1821 absolvierte er erfolgreich die Genieakademie in Wien und begann seine Karriere als Kadett im Geniekorps. Zuerst diente er bei den Local-Geniedirektionen in Komorn, Mailand und Prag. 1827 wurde er nach Mainz versetzt. Neben seinen Verdiensten um den Aufbau der Festung Mainz kam er im deutschen Raum auch mit den neuen Trends im Geniebauwesen, dem sogennanten Polygonalsystem, mittels seines Lehrers, den „österreichischen Vauban“ Franz von Scholl, in Kontakt.
Im Jahr 1840 wurde Wurmb nach Olmütz (Olomouc) versetzt, aber ein Jahr später diente er schon in der Bundesfestung Rastatt. Wurmb beteiligte sich am Umbau in eine polygonale Festung, die eine zentrale Rolle in der Verteidigung des Deutschen Bundes spielen sollte.
Im Frühling 1849 wurde Wurmb wieder nach Olmütz versetzt. Als Geniedirektor arbeitete er in wenigen Monaten einen Übersichtsplan für eine Lagerfestung Olmütz aus, welcher die Errichtung mehrerer neuer Lagerwerke für diesen Festen Platz vorsah.
Zu dieser Zeit war Wurmb schon ein anerkannter Ingenieur, er sprach sechs Fremdsprachen und war auch als Publizist tätig. 1852 wurde sein „Lehrbuch der Kriegs-Baukunst zum Gebrauche der k.k. Genieakademie“ herausgegeben (Olmütz, Verlag von Eduard Hölzel). Später hat er auch die Zeitschrift „Mitteilungen des k.k. Genie-Comité“ gegründet.
1852 wurde Wurmb geadelt und nach Brünn als Distrikt Geniedirektor versetzt. Zwei Jahre später, in der Zeit des Krimkrieges, diente er als Feldgeniedirektor bei der 4. Armee in Lemberg. 1855 wurde er war nach Wien versetzt und begann seinen Dienst im neu gegründeten Genie-Comité. 1856-1868 leitete er als Präsident das Genie-Comité.
In den Kriegszeiten hat Wurmb als Feldgeniedirektor bei der 4. Armee auf der Apenninhalbinsel (1859) und als Chef der General Genieinspektion in Wien (1866) gewirkt.
Für seine Verdienste im Geniewesen erhielt er im April 1868 den Orden der eisernen Krone zweiter Classe. Julius von Wurmb wurde am 1.5.1868 aus gesundheitlichen Gründen pensioniert und verstarb am 8.7.1875 am Gut Altenhof bei Krumbach in Niederösterreich. Begraben wurde er in der Nachbargemeide Edlitz*. Das Grab besteht nicht mehr.

(*interessant ist der Umstand , dass die Gemeinde Edlitz eine Wehrkirche besitzt, welche aber 350 Jahr vor dem Wirken von Julius von Wurmb als Fortifikateur errichtet wurde.)

English summary:
Julius Wurmb was born in the town of Raab in 1804. In 1821 he successfully completed the Genie Academy in Vienna and started his career as a cadet in the Geniekorps. He first served at the Local-Geniedirektionen in Komorn, Milan and Prague. In 1827 he was transferred to Mainz. In addition to his merits to build the fortress of Mainz he came in touch with the new trends in military engineering, the so called polygonal system, by means of his teacher, the „Austrian Vauban“ Franz von Scholl.

In 1840 Wurmb was transferred to Olomouc (Olmütz), but a year later he was already in the Bundesfestung Rastatt. Wurmb contributed in the reconstruction into a polygonal fortress.
In spring 1849 Wurmb was restored to Olomouc. As Geniedirektor, he created within a few months a general map for a fortified camp Olomouc.
At this time Wurmb was already an accomplished engineer; he spoke six languages and also worked as a publicist. In 1852 his „Textbook of War architecture for the use of the k.k. Genieakademie“ was published. Later he also edited the journal „Notes of the k.k. Genie-Comité „.
Wurmb was knighted in 1852 and assigned to Brno as district Geniedirektor. Two years later, in the time of the Crimean War, he served as field Geniedirektor at the 4th Army in Lviv. In 1855 he was transferred to Vienna and began his service in the newly founded Genie-Comité. 1856-1868 he served as president of the Genie-Comité.
In wartime Wurmb has worked as a field Geniedirektor at the 4th Army in Italy (1859) and as head of the General Genieinspektion in Vienna (1866).
For his services he got awarded the medal of the Iron Crown of the second class in April 1868. Julius von Wurmb retired for health reasons on 01.05.1868 and died on 08.07.1875 at the Altenhof estate in Krumbach, Lower Austria. He was buried in the neighbouring town of Edlitz*. His grave no longer exists.

(* interesting is the fact, that the town of Edlitz has a fortified church, which was built 350 years before Julius von Wurmb worked as a military engineer.)

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