Georg Eberle

* 30.04.1787 Bozen, † 05.01.1855 Krakau

Georg Philipp Jakob Eberle gehörte zu den “ausgezeichnetsten und befähigsten Offizieren des (österreichischen) Genie-Corps” (siehe Conduit Hauptbericht 1850)  in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts. Als “Schüler” von Franz von Scholl, arbeitete er unter dessen Oberleitung in Mainz und Nauders. Er gilt als der Schöpfer der Hauptpläne der neu zu errichtenden Bundesfestung Rastatt, deren Bau von der deutschen Bundesversammlung in Frankfurt 1841 beschlossen worden war.

1805-1808 Cadet
1809 Oberleutnant
1815 Capitän-Leutnant
1820
Hauptmann
1833
Major
1841
Oberstleutnant
03.01.1845
Oberst
13.09.1848
General-Major
26.10.1852
Feldmarschall-Leutnant

Als Sohn eines Buchdruckers in Bozen geboren, besuchte dort das Franziskaner-Gymnasium und strebte anschließend eine Militärlaufbahn an, die ihn zunächst nach Wien zur Genieakademie führte.

1805-1808 war er Corps-Kadett der österreichischen Militär-Genie-Akademie und 1809 beteiligt beim Bau und Verteidigung des Brückenkopfes in Pressburg. Danach stand er im Einsatz in Komorn, Temesvar und Josephstadt. 1813/14 nahm er teil an der Schlacht am Mincio und der Blockade von Mantua in Oberitalien. 1815 leitete er die Verteidigung von Comacchio nördlich Ravennas.

1817-1819 befand er sich bei der Genie-Abteilung des k.k. Armeekorps Frhr. von Frimont, welches in Colmar/Elsass nach 1815 als „Observationskorps“ eingesetzt wurde.
Nach Gründung der Bundes-Militärkommission in Frankfurt, im März des Jahres 1819, gelangte er als Stabsoffizier über Frankfurt nach Rastatt, als Mitglied der dort eingesetzten Lokal-Kommission. Zwischenzeitlich zum Hauptmann befördert wurde er am 12.11.1820 Leiter der Lokal-Kommission Rastatt als Nachfolger für Major von Mayer, der nach Ulm wechselte. Seine Tätigkeit in Rastatt endete im Februar 1824 wonach sein nächster Dienstort Prag von 1824 bis 1829 war. Im Februar 1829 wurde er bis 1834 zu der Genie-Direktion Mainz als Ing.-Offizier kommandiert und beim Ausbau der Bundesfestung Mainz beschäftigt.
Die Zeit von 1834 bis 1839 als Festungsbaudirektor in Nauders stellte eine der persönlich wichtigsten Zeiten für Eberle dar. Nach kurzer Disponierung nach Innsbruck 1840 als Fortifikations-Distrikts-Direktor von Tirol wurde er auf Wunsch des Großherzogs von Baden, Festungsbaudirektor für den projektierten Ausbau der Festung Rastatt. Er unterstand dort dem k.k. Feldmarschall-Leutnant Graf Theodor Latour, dem späteren k.k. Kriegsminister, welcher in der Revolution von 1848 von Aufständischen in Wien gelyncht wurde.

Sein Aufenthalt in Rastatt stellte die zweite prägende Periode für Eberle dar. 8 Jahre später, 1849, verließ er seinen Wirkungsbereich in Rastatt und kam 1849 nach Frankfurt als Direktor des Departements für Befestigungsanlagen. 1851 wurde er Feldgeniedirektor der 4. Armee, und ein Jahr später ernannte man ihn zum Feldmarschall-Leutnant am 26.10.1852, seinen höchsten militärischen Rang.

67-jährig kam er im Juni 1854 als Stadt- und Festungskommandant nach Krakau, wo er aber schon ein halbes Jahr später am 05.01.1855 verstarb. (Gastautor M. Feik)

English summary
Georg Eberle was one of the most important post-Napoleonic Austrian Genie-officers who contributed substantially to the construction of the roadblock Nauders and the fortress of Rastatt in today’s Germany, back then a joint development of the German federation.

He was born as the son of a typographer in Bozen/ Tyrol and got trained at the Genie-academy 1805-08. 1809 – 1815 he was engaged in several places throughout the empire with the construction of defensive structures and actual warfare as well.

After 1815 he held several positions within the armies of the German federation in Franfurt, Rastatt and Mainz. 1834-39 he got deployed as officer in charge for the construction of the roadblock in Nauders in Tyrol. His second most significant deployment was from 1841-48 to Rastatt in order to head the construction of the federations’ fortress there.
In 1854, at the age of 67, he got deployed to his last post as commander of the fortress Krakau where he died only half a year later. (guest writer M. Feik)

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