Fort XIII Zeigelschlag

Dieses in der Ausbauperiode ab 1850 von einer zivilen Baufirma erbaute Werk, geplant von Oberstleutnant Julius v. Wurmb, wurde ca 2,8 km von der Stadt entfernt errichtet. Es gehört damit zu den ältesten Lagerwerken von Olmütz. Charakteristisch ist das halb-kreisförmige Reduit mit Innenhof und die Doppelkoffer in den Schulterpunkten. Als Friedensbesatzung waren 90 Mann vorgesehen, welche sich in der Ausrüstungsphase im Krieg von 1866 auf 410 Mann erhöhte.

Geniedirektion: Olmütz
Taktische Aufgabe
tactical role
Verteidigung des süd-westlichen Abschnittes des Befestigungsgürtels / defence of the south-west sector of the fortified ring around Olmütz
Bauperiode
construction periode
1850 – 1854
Kriegs-Besatzung (1873)
War time garrison
5 Offiziere/officers und
350 Soldaten/NCO & soldiers
Armierung (1880)
armament
4- Feldkanonen
6-12pfd Kanonen M61
2-24pfd Kanonen M61
4-7pfd leichte Granatkanonen
2-7pfd schwere Granatkanonen
1- kurze Haubitze M59
3-7pfd Granatmörser
2-30pfd Bronzemörser Vega M42
2-60pfd Bombenmörser M38
GoogleEarthLink “GEicon“

Das Lagerfort diente nicht nur für die Unterbringung der Soldaten, sondern auch als Artillerie Laboratorium, Depot und in 1860er-Jahren (nach dem polnischen Aufstand 1863/1864) als „Unterkunft“ für Flüchtlinge.
Nach der Auflassung der Festung 1886 wurde Fort XIII in den 90er Jahren des 19. Jahrhunderts nicht verkauft, wie die meisten anderen Lagerwerke, sondern bis 1918 von der k.u.k. Armee benützt.
In der Zeit des Ersten Weltkrieges waren im Werk Gefangene aus Galizien und von der russischen Front untergebracht.
Nach 1918 stand das Werk im Dienste der tschechoslowakischen Armee. Er wurde vor allem als Depot ausgenützt. Die gleiche Verwendung hat der Werk auch in der Zeit des Protektorat Böhmen und Mähren (1939-1945). Am Ende des 2. Weltkrieges wurde Olmütz von den Deutschen zur Festung erklärt und die ehemaligen Lagerforts wurden für die Verteidigung vorbereitet. In der unmittelbare nähe des Lagerwerkes XIII wurden zwei Stellungen mit Panzerabwehrkanonen errichtet.
In den letzten Kriegstagen wurden am 1. Mai 1945 noch 17 Tschechen im Werk hingerichtet.
Nach 1945 wurde das Fort von der wieder tschechoslowakischen Armee vor allem als Depot genutzt.
In den 90er Jahren des 20. Jahrhunderts und nach der Jahrtausendwende wurden fast alle Lagerforts (einschließlich Nr. XIII) verkauft. Die Käufer waren vor allem Unternehmer, die die Werke meist als Depots nützen.
Fort XIII ist gegenwärtig (2011) öffentlich zugänglich.

English summary
Starting in 1850, Fort XIII got built within a ring of fortifications in an average distance of 2.8km from the city centre. Over time the fort got additionally used as artillery laboratory, depot and shelter for refugees. After the abolition of the fortress Olmütz in 1866 the Austrian army continued to use the fort until 1918. During the war it was a POW camp. Later on it was utilized as depot by the Czech and German army until 1945 and thereafter. At the end of last century it got sold to private owners and it is possible to visit it.

Touristische Hinweise / touristic information
Im südwestlichen Stadtteil Slavonin verlassen sie die Straße R46 und fahren auf der Kafkova Straße und dann rechts abbiegend in die I.P. Pavlova stadtauswärts in Richtung Aquapark. Kurz nach dem Aquapark befindet sich rechts die Abzweigung der Armierungsstraße zum Werk.
Follow the road R46 from the city center to the district Slavonin in the south west. There take the exit to the Kafkova street and and follow her. Turn left at the I.P. Pavlova street towards the Aquapark. Shortly after the Aquapark you will see the Armierungsstrasse to Werk XIII on your right.

Dieser Beitrag wurde unter Festung Olmütz veröffentlicht. Setze ein Lesezeichen auf den Permalink.