Emanuel Zitta

* 14.05.1786 Zbiroh (bei Pilsen, Böhmen), † 16.09.1856 Korneuburg (Niederösterreich)

Emanuel Zitta war aktiv 45 Jahre im Genie-Corps tätig. Während seiner langen Karriere verfasste er eine Vielzahl von Memoiren und Denkschriften. Diese Schriften geben sowohl eine Beschreibung der verschiedenen Festungen der Habsburgermonarchie und die neuesten Trends im Festungbau, als auch einen Einblick in die Beziehungen innerhalb des Genie-Corps und seine Funktionsweise. Ausserhalb dieser militärischen Schriften verfasste er auch verschiedene philosophische und wirtschaftliche Schriften (z.B. Darstellung eines neuen Staats -und Nationalwirtschaftssystems, 1841).

1798-1805 Cadet
1805 Oberleutnant
1810 Hauptmann (en second)
1816
Hauptmann (wirklicher)
1829
Major
1836
Oberstleutnant
1842
Oberst
1848
General-Major
1849
Feldmarschall-Leutnant

 Als Zwölfjähriger trat Emanuel Zitta in die Ingenieur-Akademie in Wien ein. 1805 hatte er sein Studium erfolgreich abgeschlossen und wurde zur Fortifikation-Lokaldirektion in Josefstadt versetzt. In dieser Festungsstadt war er mit dem Aufbau von Feldbefestigungen beschäftigt. Schon im Jahre 1806 wurde er nach Königgrätz (heute Hradec Kralové) verlegt. Im Dezember 1808 schloss er die erste Phase seiner Laufbahn, die mit den böhmischen Festungsstädten verbunden war, ab und wurde nach Ungarn kommandiert.

In Ungarn diente der 22 jährige Zitta zuerst in der Festung Kommorn, in der er 1809 an der Verteidigung derselben gegen den Angriff der französischen Armee teilnahm. 1810 folgte seine Versetzung nach Pressburg, doch auch hier war sein Aufenthalt nur von kurzer Dauer. Es folgte kurz hintereinander Entsendungen zu den fortifikatorischen Lokaldirektionen der Festungen Raab (heute Györ), Brod (heute Slavonski Brod), Carlsburg (heute Alba Iulia) und seine Rückkehr nach Kommorn.

Im Herbst 1813 nahm Zitta am Feldzug der österreichischen Armee an den Rhein teil. Nach seiner Rückkehr im Sommer 1814 ernannte man ihn zum Direktor der fortifikatorischen Lokaldirektion in Raab und etwas später auch von der in Leopoldstadt (heute Leopoldov). Während seines Dienstes in Leopoldstadt (1815) wurde er wieder zu Feldarmee kommandiert. Nach einem kurzen Aufenthalt auf der Apennin-Halbinsel transferierte er zur Rheinarmee, wo er direkt unter dem Kommando des Erzherzog Johann diente. Während dieser Kampagne wurde er bei der zweiten Belagerung von Hünningen verletzt.

Im August 1817 erfolgte seine Ernennung zum Fortifikations-Districtdirektor von Carlstadt (heute Karlovac), wo bis 1823 diente. Während dieser Zeit heiratete er 1818 die Tochter des berühmten Abenteurers und politischen Häftlinges Baron Karl Glave-Kolbielski. Im Jahr 1823 wechselte Zitta nach Ofen (Buda, heute Budapest) und blieb in dieser Festung bis 1831, als er nach Olmütz (heute Olomouc) versetzt wurde.

Als Fortifikations-Lokaldirektor von Olmütz entwarf er Projekte für die Verbesserung der Befestigung der Stadt, die zu dieser Zeit zu den strategisch wichtigsten Festungen der Habsburgermonarchie gehörte. Emanuel Zitta erachtete den Umbau einzelner Bastionswerke oder die Teilverstärkerung der ursprünglichen Befestigung als zu teuer und ineffektiv. Seiner Meinung nach war die Umwandlung der Festung Olmütz in ein verschanztes Lager die beste Lösung. Zitta hat sich mit der Idee des verschanzten Lagers theoretisch schon in Ofen beschäftigt bzw. einen Entwurf für Eperies (heute Prešov) erstellt. Obwohl das Projekt eines verschanzten Lagers zu Olmütz in den 1840er Jahren vollständig ausgearbeitet war, wurde es in einer modifizierten Form erst nach der Versetzung Zittas nach 1850 ausgeführt.

1848 wurde Zitta ad latus zum Festungskommandanten in Olmütz ernannt. Ein Jahr später war er Feld-Geniedirektor bei der 3. Armee und leitete die Belagerung der Festung Kommorn auf geniefachlicher Ebene. Bis zu seinem Ruhestand 1853, war Emanuel Zitta als Feld-Geniedirektor bei der 3. Armee in Ofen tätig.

Die letzten drei Jahre seines Lebens verbrachte Zitta in Korneuburg, wo er auch verstarb. Sein Grab ist nicht erhalten.

English summary:
Zitta joined the military education system in the early age of 12 with his entry in the Acadamy of Engineers in Vienna 1798. His first career steps after finishing his education he did in the Fortifikations-Lokaldirektionen Josefstadt und Königgrätz. After a few years he was transfered to the fortress of Komoren where he took part in the defence against the French armies in 1810. After various deployments, like Carlstadt or Budapest he became Fortifikations-Lokaldirektor of Olmütz in 1831. There he developed a concept of an entrenched  camp which was only realized after he left Olmütz. In 1849, during revolutionary times, he was the Genie officer in charge of the siege of the fortress Komoren, a very different role compared to 39 years earlier. His last duty was the position of Feld-Geniedirektor of the 3. Army in Budapest until his retirement in 1853. Three years later he died in Korneuburg.

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