Am 15. November 2013 fand in Franzensfeste erstmals ein internationales Kolloquium zum Thema “Der Festungsbau in Tirol 1836 bis 1914” statt. Es wurde federführend vom Tiroler Geschichtsverein/Sektion Bozen in Zusammenarbeit mit dem Landesmuseum Schloß Tirol, dem Südtiroler Landesarchiv und dem Kriegsmuseum in Rovereto (Museo Storico Italiano della Guerra) veranstaltet und war überaus gut besucht. Mit der Franzensfeste wurde nicht nur ein beziehungsvoller Tagungsort gewählt, sondern auch der Ausgangspunkt der fortifikatorischen Sicherung des historischen Tirol im 19. Jahrhundert markiert.
Sieben Fachvorträge spannten den Bogen zunächst von einer allgemeinen historischen Einführung in die Epoche durch Brigitte Mazohl (Universität Innsbruck) zu einer Darstellung der Entwicklung der Südtiroler Landesbefestigung und der strategischen Hintergründe im 19. Jahrhundert von Willibald Rosner (OeGF). Luca Girotto stellte die italienische Sperre Brenta-Cismon vor, Nicola Fontana (OeGF) sprach zum Bau der Franzensfeste und der Sperre Nauders, während Hans Heiss die sozialen und wirtschaftlichen Aspekte des Festungsbaus untersuchte. Volker Pachauer (OeGF) bot in seinem Referat einen Überblock über die Bautechnik und Architektur des österreichisch-ungarischen Befestigungsbau in der fraglichen Periode. Reinfrid Vergeiners (OeGF) Referat behandelte die Entstehung und Friedenszeit der fortifikatorischen Objekte im Zuständigkeitsbereich der Geniedirektion Brixen. Die OeGF war somit auf der Tagung mit vier Vortragenden sehr gut repräsentiert und trug wesentlich zum Gelingen der Veranstaltung bei. Es ist geplant, dass die Beiträge zu einem späteren Zeitpunkt publiziert werden.
Den Vorträgen, die simultan in die beiden Konferenzsprachen (Deutsch/Italienisch) übersetzt wurden, folgten anregende Diskussionen und eine Zusammenfassung durch Ellinor Forster (Universität Innsbruck). Im Rahmenprogramm wurde nach einer kurzen Einführung durch den verantwortlichen Architekten Josef March (Landesveraltung Südtirol) ein kurzer Rundgang durch die untere Festung durchgeführt, der auch die Gelegenheit gab, jene Einbauten in die Franzensfeste zu besichtigen, die den Besuch erleichtern und bestimmte Teile der Anlage besser erschließen sollen.
Im Jahr 2014 wird eine Fortsetzung der Tagung stattfinden, die sich im Speziellen mit den Befestigungen und deren Rolle im Ersten Weltkrieg befassen wird.
On November 15th 2013 an international colloquium on fortifications in Tyrol (19th century up to the beginning of the First World War) took place in Franzensfeste. It was organized by the Tyrolean Historical Society/Bozen division in collaboration with the National Museum Castle Tirol, South Tyrol’s provincial archives and the war museum in Rovereto (Museo Storico Italiano della Guerra) and was very well attended. With Franzensfeste, not only a meaningful venue was chosen, but also the initial point of the fortified system securing the historic Tyrol in the 19th century.
Seven lectures commenced with a general historical introduction to the era by Brigitte Mazohl (University of Innsbruck) followed by a description of the development of the Tyrolean fortified defence in the 19th century by Willibald Rosner (OeGF). Luca Girotto presented the Italian fortified line of Brenta-Cismon. Nicola Fontana (OeGF) spoke about the construction of the Franzensfeste and fort Nauders while Hans Heiss examined the social and economic aspects of the fortifications. Volker Pachauer (OeGF) an overview about architectural issues of the Austro-Hungarian fortifications. Reinfrid Vergeiners (OeGF) lecture dealt with the fortifications within the responsibility of the Geniedirektion Brixen. Thus the OeGF was present with four speakers at the conference and contributed significantly to the success of the event .
The presentations, which were translated simultaneously into the two conference languages (German/Italian), were followed by stimulating discussions and a summary by Ellinor Forster. Part of the agenda was also a short tour through the lower fortress, which was done after a introduction by the responsible architect Josef March (regional government) .
In 2014, a further conference will deal with the Tyrolean fortifications and their role in the First World War.