Carl von Kaysersheimb

* 02.09.1825 in Ofen (Buda/ Budapest), † 19.04.1881 in Görz (Gorizia/Gorica)

Carl Emanuel von Kaysersheimb gehörte zu den Genie-Offizieren des österreichischen Genie-Corps in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts. Er war unter anderem am Festungsbau in Ofen, Pola und am Bau des verschanzten Lagers der Bundesfestung Rastatt beteiligt. Privat war er verheiratet und hatte einen Sohn und zwei Töchter.

Cadet Ingenieur Akademie Wien
1843 Unterleutnant II. Klasse
1849 Oberlieutenant
1851
Hauptmann II. Klasse
1854
Hauptmann I. Klasse
1862
Major
1869
Oberstlieutenant
1873
Oberst
1878
General-Major

Als Sohn eines k.k. Postmeisters geboren, besuchte und absolvierte er die Ingenieur-Akademie zu Wien. Von dort wurde er im Oktober des Jahres 1843 zum Infanterie-Regiment 32 als Unterlieutenant ausgemustert. Seine ersten Jahre verbrachte er in Pest und Komorn beim dritten Bataillon. Im Sommer 1846 wechselte er zum ersten Bataillon nach Lombardo-Venezien. 1848/49 als Bataillons-Adjutant an der Verteidigung von Mantua beteiligt, anschließend mit seinem Regiment nach Modena eingerückt, macht er den Feldzug in Piemont (u.a. Schlacht bei Novara) mit.

Am 01.09.1849 wurde er zum Ingenieur-Corps nach Brünn transferiert. Im Winter 1850/51 absolvierte er den höheren Genie-Kurs. Im Anschluss daran zum Festungsbau nach Ofen kommandiert und zum Hauptmann II. Klasse befördert.

1851 kam er zur Genie-Inspektion nach Agram und wurde 1853 der Corps-Genie-Direktion des gegen Bosnien aufgestellten Armee-Corps zugeteilt.

Kurz darauf zum Genie-Direktor von Kufstein ernannt und bereits 1854 wieder in Agram, hier zum Hauptmann I. Klasse befördert. Im September desselben Jahres rückte er bei der Genie-Direktion in Mantua ein.

Von Jänner 1855 bis August 1856 war er bei den Befestigungsarbeiten in Pola tätig.

Von dort ging es nach Rastatt, wo er für den Bau der Werke XXXX-XXXXII und XXXXIV (Fort Gayling) auf dem Rötterer Berg verantwortlich zeichnete. 1860 bis 1861 stand er in der Funktion des Militär-Bau-Direktors in Rastatt.

Im Verlaufe des Jahre 1861 wechselte er nach Agram, wo er zum Genie-Direktor ernannt wurde. 1862 fand die Ernennung zum Major statt der die Versetzung zum Genie-Regiment 1 1863 folgte.

Den Feldzug von 1866 machte er bei der Nord-Armee mit und bewirkte in der Schlacht von  Königgrätz die Ausführung feldmäßiger Befestigungen. Während des Rückzuges gelangte er zur Brigade Mondel und später nach Floridsdorf bei Wien, wo er Brückenkopfsicherungen bewirkte. Von hier kam er nach Bruck an der Leitha und erbaute dort das Baracken-Lager.

Im April 1867 kam sein Bataillon in das Fort Sandberg in Komorn. Im Februar 1869 war er Mitglied der Kommission zur Reorganisierung der Genie-Truppe.

1869 zum Oberstleutnant befördert wurde er als Genie-Chef bei den großen Manövern in Bruck an der Leitha verwendet. Im Oktober wer mit seinem Bataillon nach Olmütz verlegt, von wo aus er bereits im Dezember Genie-Chef der Truppen-Division in der Bocche di Cattaro wurde. 1870 arbeitete er an den Straßen-Entwürfen für den Kreis Cattaro. Im März 1871 zum Genie-Stab übersetzt und zum Vorstand der dritten Abteilung, II. Sektion des technischen und administrativen Militär-Comites ernannt.

1871 und 1872 leitete er die Sprengversuche mit Dynamit in Linz und Pest, 1873 Genie-Direktor in Komorn und dort im November zum Oberst befördert.

1874 wurde er zu den Manövern um Warschau und Krasno Selo kommandiert. Hier erhielt er den russischen St. Annen-Orden II. Klasse. Im Oktober 1874 wurde er an die technische Militär-Akademie zu Wien als Professor für Festungsbaukunst berufen.

Im Juli 1878 folgte seiner Ernennung zum Kommandanten der 25. Infanterie-Brigade mit der er am Occupations- Feldzug Bosniens, mit Gefechten bei Goriza, Novi-Brcka und Majevica-Planina, teilnahm. Im November 1878 zum General-Major befördert, erhielt er im Dezember für seine verdienstvollen Leistungen in Bosnien das Ritterkreuz des Leopold-Ordens mit der Kriegsdekoration.
Er verstarb am 19.04.1881 in Görz wo er auch 2 Tage später bestattet wurde.
(Gastautor M. Feik)

English summary

Carl Emanuel von Kaysersheimb was an Austrian imperial engineering officer in the second half of the 19th century.
In his early years in the Austrian army he got involved in the war 1848/49 in Italy. After a training of becoming an engineer he got
involved in, the construction of fortifications and infrastructure in Ofen, Pola, Agram, Komorn, Cattaro,  and the construction of the entrenched camp of the federal fortress in Rastatt.
1866 he fought at Königgrätz against Prussia and participated in the occupation of Bosnia in 1878. H
e was married and had a son and two daughters and died with the rank of a Brigadier-General in Görz 1881.
(guest writer M. Feik)

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