Batterie Skaljari

An der südöstlichen Abbruchkante des Vermac-Rückens (Vrmac), an der sich schon zwei Vorgängerbauten befunden haben, wurde nach Fertigstellung der neue Fahrstraße Cattaro (Kotor) – Cetinje, ab 1884 die Batterie Vermac errichtet. Diese wurde später in Batterie Skaljari umbenannt, um Verwechslungen mit der sich etwa 1,5 km nördlich befindlichen provisorischen Batterie Vermac auszuschließen.

Geniedirektion: Cattaro
Taktische Aufgabe
tactical role
Behauptung des Vermac-Rückens, Bekämpfung möglicher Artilleriestellungen im Raume Krstac und Wirkung in die Zupa-Ebene
Control of the Vrmac-ridge, fight enemy batteries in the Krstac area and blocking the Zupa vally
Bauperiode
construction periode
1884 – 1886
Aufhebung als Werk
abolishment as a fort
1915
Kriegs-Besatzung
war time garrison
5 Offiziere/officers
127 Mann/NCO & soldiers
Armierung (1914)
armament (1914)
4 – 12 cm M.80 Minimalschartenkanonen
2 – 9 cm M. 4 Kasemattkanonen                                          1 – 8 cm M. 94 Kasemattkanone
20 – Gewehrlafetten
GoogleEarthLink

Die Batterie Skaljari fungierte als Ersatzbau für die 1878 errichtete provisorische Zwischenbatterie B. An etwa dieser Stelle befand sich zuvor schon ein – ebenfalls semipermanenter – Bau aus dem Jahre 1860.

Nach einer längeren Phase ohne Neubauten, führten einerseits die Okkupation Bosniens und der Hercegowina und die somit gravierend veränderten Situation im südlichen Teil Dalmatiens, weiters die Fertigstellung der für Fahrzeuge ausgelegten neuen Straße von Cattaro (Kotor) über den Krstac-Sattel und Njegusi nach Cetinje, zu einer bedeutenden Bautätigkeit im Bereich der Geniedirektion Cattaro. In dieser wurde vor allem der Gürtel an der Landseite des damaligen Kriegshafens Cattaro, und dabei wiederum der III. Verteidigungsbezirk stark aufgewertet.
Skaljari wurde zugleich mit dem sich etwa 1,5 km südlich befindlichem Thurmfort Gorazda errichtet. Beide Werke sollten sich in der taktischen Hauptaufgabe – Beherrschung der Straße oberhalb von Kotor und Bekämpfen der anzunehmenden artilleristischen Gegenpositionen im Raume Zalazi-Krstac-Kuk – unterstützen, als auch gegenseitig die eigenen uneingesehenen Steilhänge unter Kontrolle zu halten.
Das Projekt für die Batterie Skaljari ist als
Konsequenz der “Brisanzkrise”, also der Einführung der brisanten Munition, zu sehen. Am Entwurf war Generalgenieinspektor von Salis-Soglio maßgeblich beteiligt. Die Hauptbewaffnung – 4 12 Minimalschartenkanonen M.80 – wurden bereits in zwei gepanzerten Halbbatterien aufgestellt. Die Panzerungen stammen aus österreichischer Produktion der Firma Witzkowitz. In einer weiteren Halbbatterie kamen 2 12cm Kasemattkanonen M.61  zur Aufstellung – allerdings in Steinkasematten. Skaljari steht somit am Beginn der rein österreichischen Panzerfortifikation.
In weiterer Folge wurde versucht, die Batterie Skaljari durch kleinere Umbauten aufzuwerten: 1896/97 wurden zwei splittersichere Beobachtungsstände eingebaut. 1907 wurde im linken Teil des Frontgrabens ein zweiter Koffer und am  Glacis ein permanentes Drahthindernis errichtet. Allerdings war der passive Widerstand nicht mehr entsprechend. Das sollte sich schon in den ersten Beschießungen 1914 zeigen. Nach mehreren Panzer und Deckendurschlägen wurde die Batterie schließlich 1915 desarmiert und diente in weiterer Folge nur mehr als Infanteriestützpunkt.

Nach dem Krieg diente Skaljari als “Steinbruch”. Die kehlseitigen Außenmauern und teilweise das Mauerwerk an den Flanken wurde abgetragen. Deshalb ist das Objekt in einem stark ruinösem Zustand, zudem stark von Müll verunreinigt.

Dieser Beitrag wurde unter Kriegshafen Cattaro veröffentlicht. Setze ein Lesezeichen auf den Permalink.