2 Werkskommandanten und das gemeinsame tragische Schicksal / 2 fortress commanders and their tragic destiny

Am 4.3.2014 jährte sich zum 100sten Mal die große Lawinenkatastrophe am Ortler aus dem Jahr 1914. Dabei wurde ein Schikurs mit 19 Mann der k.k. Landesschützenregimenter II und III unter zwei Lawinen begraben. Es konnten sich nur 5 Mann aus den Schneemassen lebend befreien, während für 14 jede Hilfe zu spät kam.

Für die Festungsforschung ist bei diesem Unglück interessant, dass dabei zwei Werkskommandanten ums Leben kamen.

Einer war der Leiter des Schikurses, Oblt. Richard Löschner. Dieser war einer der erfahrensten Militäralpinisten der k.u.k. Armee. Seine Fähigkeiten hierzu erwarb er unter anderem in seiner Zeit als Kommandant der Sperre Plätzwiese in Tirol. Er war dort vom April 1906 bis zum September 1907 als junger Leutnant stationiert womit er ein halbes Jahr länger auf der Sperre stationiert war als dies normalerweise vorgesehen war. Es ist wahrscheinlich, dass Löschner selbst diese Verlängerung wünschte, da er auf der Plätzwiese ausgedehnte Berg-und Schitouren in den Dolomiten unternehmen konnte. In den folgenden Jahren versah er Dienst in Innichen und Sexten und leitete zahlreiche Berg- und Schikurse des Regiments. Und so auch den schicksalhaften Schikurs im März 1914.

Lt. Werner Güntner war im März 1914 der aktuelle Werkskommandant auf der Straßensperre Gomagoi seit März 1913 und hatte somit seine einjährige Kommandierung schon vollendet. Er kannte die Ortlerregion gut, denn er war in den Jahren zuvor in der Sommerstation des Landesschützenregiments II in Sulden stationiert gewesen. Als der

Schikurs des Oblt. Löschner am 3. März 1914 in Gomagoi übernachtete, suchte Güntner diesen auf und drängte darauf, am nächsten Tag mit zur Payerhütte aufsteigen zu dürfen. Er wollte dies wohl auf Grund der Bekanntheit Löschners als ausgezeichneten Berg-und Schiführer, schob aber als Grund die Notwendigkeit eines Grenzpatroullienganges vor. Löschner gab dem Drängen nach und erlaubte, dass sich Güntner und 2 weiter Landeschützen der Sperrbesatzung am folgenden Tag dem Schikurs anschlossen.

Wie fatal diese Entscheidung war stellte sich am nächsten Tag um 16 Uhr heraus, als beide Offiziere, von der Lawine begraben, ihr Leben verloren.

Den Ablauf dieser Katastrophe und auch die nachfolgenden Geschehnisse können auf der Webseite des Ortler Sammlervereins-1. Weltkrieg im Detail nachgelesen werden:
http://www.ortlerfront.org/allgemein/lawinenunglueck-vor-100-jahren#more-978

English summary:
On March 4th we commemorated the 100th anniversary of the avalanche desaster in the Ortler region. Thereby only 5 Landesschützen out of 19 survived this catastrophic

event.
This tragic event includes also some unusual aspects related to the fortification system because 2 fortress comanders were among the dead.

The chief instructor Oblt. Richard Löschner was one of the best and well known  mountaineers of the Austrian army. In 1906-1907 he was comander of fort Plätzwiese  and and used the time to undertake numerous mountain hikes and ski tours in the Dolomite region. After his time as fort commander he was on regimental duties and

instructed several mountaineering and skiing courses throughout the following years. Like the skiing course in March 1914.

Lt.. Werner Güntner was in March 1914, the current commander of fort Gomagoi at the road leading up to the Stilfserjoch. He knew the Ortler region very well, because he had been stationed in the years before in the summer station of the Landesschützenregiment II in a nearby vally. As Oblt. Löschners group stayed over night in Gomagoi on 3 March

1914, Lt. Güntner urged to join the group the next day in their ascend to the Payer alpine hut.  He probably did this because of the well known reputation of Löschner to be an excellent mountain and ski guide. Löschner gave in to the request and allowed that Güntner and 2 further Landesschützen of the fort joined the ski course the next day.

How fatal this decision was, became obvious at 4 pm when both officers were buried by an avalanche and lost their lives. 

A description of this disaster and the subsequent events are available in great detail on the website of the Ortler Collectors Association-World War I (article in German only):
http://www.ortlerfront.org/allgemein/lawinenunglueck-vor-100-jahren#more-978

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